HÜLBEN. Sie haben eigentlich fast immer gutes Wetter, die Motorradfreunde vordere Alb Hülben, wenn sie zu ihrem sommerlichen Bikertreff und Sicherheitstag aufs Sport- und Freizeitgelände Rietenlau einladen. An diesem Sonntag aber war es fast zu heiß zum Biken. Nur spärlich tröpfelten die schweren Maschinen ein, die sonst einen riesigen Pulk von blitzenden Zweirädern aller Fabrikate und Stile bildeten. Vor allem Familien fehlten. Aber immerhin hatten die Kicker vom SV Hülben ein Heimspiel, was einige Zuschauer für einen Kurzbesuch nebenan nutzten.
Gut vertreten, auf zwei oder vier Rädern, war wie immer die Präventionsabteilung der Polizeidirektion Reutlingen unter der Leitung von Manfred Peschke, die gemeinsam mit der Verkehrswacht Sicherheitstipps gab, »damit die Motorradfahrer immer gut unterwegs sind auf den Straßen«. Dabei wurde mit Bildern auch ein wenig Werbung für den Verkehrsübungsplatz Kreuzeiche in Reutlingen gemacht, nachdem der Kreisverkehrswacht das angestammte Münsinger Gelände gekündigt worden war.
Bremswegbahnen und ein Hindernis-Parcours zum Durchqueren mit einer Brille, die einen mittelschweren Suff simuliert, gehörten wie immer zum Programm. Mit dabei war auch wieder der Verein »Lila – leise durchs Lautertal«, der nicht nur für den Erhalt der vielleicht beliebtesten Bikerstrecke der Schwäbischen Alb ist, sondern auch gegen selektive Tempolimits auf 50 für Motorräder bei 70 Stundenkilometern für Autos, wie in Bichishausen. »Solche Ausgrenzung und Konfrontation ist nicht mehr zeitgemäß«, findet Uli Herter. Überhaupt will die Initiative vor allem leisere Maschinen statt aufgemotztem Sound.
»Die Hitze!«, klagte Ralf Grammer von der Polizei, und räumte ein, dass »letztes Jahr bedeutend mehr los war«. Und »etwas dünn« fand auch Franz-Bernd Sautter von der Kreisverkehrswacht den Besuch. Nicht jammern wollten hingegen die Vereinsvorstände Willi Kullen und Reiner Buck mit ihren Helfern hinter Grill und Getränketheke. Man war durstig.
Viele Geschichten und Tipps
Reger Austausch und nette Gespräche entwickelten sich trotzdem, auch am Zelt des Deutschen Roten Kreuzes, Ortsverein Hülben, wo Patrick Burkhart die Stellung hielt. Er habe »viele Geschichten gehört und auch einige Tipps geben können«, erzählte der Rotkreuzler – auch beim Einüben der Herzdruckmassage an einer Puppe zum Einpräge-Rhythmus von Songs wie »Staying alive« oder »Muss i denn ...«. Burkhart berichtete auch vom Aufbau der »Helfer vor Ort«, die bei Unfällen schnelles Eingreifen von Kundigen gerade in Gebieten mit dünnerer Rettungswagen-Dichte ermöglichen. (mab)