DETTINGEN. Rund 100 Gäste waren ins CVJM-Heim in Dettingen zum Fest der Begegnung gekommen. Menschen aus der Ukraine und ihre Gastgeber, Vertreter von »Ermstal Hilft« und Ehrenamtliche aus dem neuen Arbeitskreis »Spenden und Helfen im Ort« trafen sich auf einer Bergwiese mit malerischer Aussicht zum »Tag der Begegnung«. Veranstalter waren die Gemeinde Dettingen und der Verein Ermstal Hilft. Das Programm des bunten Begegnungstags umfasste Live-Kommunikation in einem ungezwungenen Rahmen, Leckereien und Getränke, ein Unterhaltungsprogramm und Tanznummern sowie aktive Spiele mit Kindern.
Die vor Kurzem nach Deutschland eingereiste Olga (34) schwärmte von dem Treffen in Dettingen: »Ich habe diese Veranstaltung sehr genossen. Erstens glaube ich, dass solche Veranstaltungen sehr wichtig für die Kommunikation zwischen Deutschen und Ukrainern sind. Wir beginnen, uns besser zu verstehen. In einem informellen Rahmen können wir drängende Probleme besprechen, um Rat fragen, Erfahrungen austauschen«, lautet die Übersetzung aus dem Ukrainischen.
»Meine Erwartungen sind übertroffen«, so Heiko Rapp, der Leiter des Organisationsteams, das dieses Grillfest auf die Beine gestellt hatte. Ihm zur Seite standen Michael und Marie Wohlauf, Katharina Beutler, Kristin und Matthias Reichert, Iryna Schmid und Anja Webb.
Neben Fleisch und Würstchen vom Grill gab es vielerlei Salate und Kuchen. Spiel und Spaß für die jüngeren Gäste, eine Spielstraße gab es für die Kinder und Jugendlichen mit Wurfspielen, Dosenwerfen oder Torwand. Für einen Höhepunkt sorgte die Zumba-Gruppe von Heiderose Vernarlis, die ihren Montagabendkurs in das Grillfest verlagerte. Alle Gäste konnten mitmachen und hatten Freude an diesem tänzerischen wie sportlichen Vergnügen. Einige entdeckten ihre Freude am Zumba.
»Es liegt nicht in der Natur der menschlichen Psyche und Seele, dauerhaft niedergeschlagen zu sein, auch wenn die Umstände noch so schlimm sind. Und es tut den Menschen nicht gut. Es braucht Momente der Freude und Leichtigkeit – und eben Anlässe und Angebote wie dieses Fest«, so sahen das zwei Gäste.
»Mein achtjähriger Sohn und ich sind vor Kurzem angekommen und alles ist sehr ungewöhnlich für uns. Die Menschen in unserem Wohnort haben uns zu dieser Veranstaltung geraten und wir haben es nicht bereut. Ich habe viele Menschen getroffen, die sich wie ich in einer schwierigen Situation befanden. Außerdem haben wir uns gut ausgeruht und drängende Probleme für eine Sekunde vergessen«, sagte die 36 Jahre alte Anne aus der Ukraine.
Möglichkeiten zum Austausch
Ihre Landsfrau Irina (35) sprach sich ebenfalls positiv aus: »Für mich und meine Kinder ist dies bereits die zweite Veranstaltung dieser Art, die die Gemeinde gemeinsam mit der gemeinnützigen Stiftung Ermstal Hilft durchführt. Bei den Organisatoren sind tolle Kerle, Kinder haben die Möglichkeit, unter freiem Himmel zu spielen, und Erwachsene haben die Möglichkeit, sich über aktuelle Themen auszutauschen. Es ist etwas ungewohnt für mich, dass es so einfach ist, mit den Behörden in der Nähe zu sprechen und sich Rat zu holen. Ich bin sehr dankbar für die Fürsorge, die uns umgibt.« (eg)