METZINGEN. 940 Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und alle weiteren Beschäftigten am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium (DBG) haben ein Zeichen gesetzt und sich mit ihrer Unterschrift gegen Rassismus ausgesprochen. »Es ist eigentlich schade, dass wir so ein Bekenntnis überhaupt brauchen«, sagte Matthias Pröhl. Der Rektor durfte die Auszeichnung »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage« entgegennehmen.
Eine Plakette mit dem Schriftzug ziert nun den Eingangsbereich des Gymnasiums und weist Lehrer, Schüler und Besucher daraufhin, dass Diskriminierungen aller Art keinen Platz am DBG haben. Die Idee, sich der europäischen Jugendinitiative anzuschließen, hatte Lehrerin Katrin Wild. »Man kann heute nicht genug gegen Rassismus tun«, erklärte Wild und berichtete, dass ihr Kollege Ennio Bauer zusammen mit den achten Klassen im Mai einen Infotag zu dem Thema organisiert hatte.
Fragen, was Rassismus denn eigentlich bedeuten würde und in welcher Form es Diskriminierung gibt, wurden gestellt und beantwortet. Schüler informierten Schüler, ein Theaterstück widmete sich der Problematik und am Ende durfte jeder mit seiner Unterschrift ein klares Signal setzen. Für die Bundeskoordinationsstelle von »Rassismus ohne Grenzen – Schule mit Courage« waren somit die Anforderungen erfüllt, um dem Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium die Auszeichnung zu verleihen. Matthias Pröhl erläuterte im Rahmen eines kleinen Festakts, dass die Schule ein Spiegelbild der Gesellschaft sei – bunt, vielfältig und tolerant. »Bei respektlosem Verhalten dürfen wir nicht wegschauen. Sonst sind wir nicht couragiert, sondern gleichgültig«, betonte er und stellte klar: »Das Schild am Eingang ist keine Anerkennung, sondern eine Verpflichtung für uns.«
TusSies als Kooperationspartner
Als Kooperationspartner konnten die Handballerinnen der TuS Metzingen gewonnen werden. »Der Sport ist ein Feld, in dem Vorurteile schnell abgebaut werden können«, erklärte Andre Fuhr. Der Trainer der Bundesligamannschaft verwies auf sein Team, in dem Spielerinnen aus allen möglichen Ländern gemeinsam auf dem Platz stehen.
Maxin Häring hatte sich einige Gedanken über bestehende Vorurteile gemacht und diese in einem Text festgehalten. Die Zehntklässlerin kam zu dem Schluss, dass es gerade die unterschiedlichen Menschen seien, die eine Gesellschaft so interessant machen würden. »Man sollte neugierig auf das Andere sein, anstatt es sofort abzuwerten«, lautete ihre Empfehlung. (tbö)