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Die Glocke um viertel vor acht

Die Sicht von Mutter Teresa.  FOTO: PFISTERER
Die Sicht von Mutter Teresa. FOTO: PFISTERER
Die Sicht von Mutter Teresa. FOTO: PFISTERER

In der Not suchen viele Menschen Halt in der Kirche, nicht nur bekennende Christen. Das gelingt in der diesjährigen Passionszeit nur begrenzt: Gottesdienste sind wie alle Ansammlungen von mehr als zwei Menschen untersagt. Die evangelische Gesamtkirchengemeinde Metzingen bietet dafür inzwischen Videogottesdienste an, die unter www.kirche-metzingen.de mitgefeiert werden können.

In Glems hat Pfarrer Ulrich Rapp den Gottesdienstbesuchern auf farbigen Blättern eine Sammlung von Texten zusammengestellt, die sich in den heimischen Briefkästen fand: Gedanken, Liedtexte oder Gebete, die jetzt besonders ansprechen, die Licht ins innere Dunkel strahlen können. Ein Brief Dietrich Bonhoeffers, entstanden 1944 im Militärgefängnis Berlin-Tegel, mit dem Titel »Wer bin ich?« ist dabei, Leitsätze von Mutter Teresa – »Das Leben ist eine Herausforderung – begegne ihr« – sind es oder die Sieben Worte Jesu am Kreuz.

Meist geht es in der farbenfrohen Textsammlung um das Gottvertrauen, das auch in Zeiten (meist) geschlossener Kirchen und sich immer weiter verbreitender Viren Halt und Zuversicht geben kann. Es geht darum, den Blick zu weiten und nicht zuletzt um neue Gemeinschaft. Lesbar und hörbar: Jeden Tag um 19.45 Uhr läutet in Glems seit einigen Wochen ein paar Minuten lang eine Kirchenglocke und zünden Christen hinter ihren Fenstern zu Hause Kerzen an: als Zeichen des Innehaltens und des Zusammenhaltens in der Krise.