Logo
Aktuell Kultur

Der Blasmusik die Treue trotz Regen und Corona

Stadtkapelle Metzingen lockt mehr als 150 Zuhörer an die Kelter. Auftakt für Konzerte von Musikvereinen

Die Stadtkapelle Metzingen tritt nach langer Pause wegen des Coronavirus wieder unter dem Dach der Marktkelter auf. FOTO: SANDER
Die Stadtkapelle Metzingen tritt nach langer Pause wegen des Coronavirus wieder unter dem Dach der Marktkelter auf. FOTO: SANDER
Die Stadtkapelle Metzingen tritt nach langer Pause wegen des Coronavirus wieder unter dem Dach der Marktkelter auf. FOTO: SANDER

METZINGEN. Es sind zwar auch Regentropfen auf den Gesichtern der Zuhörer zu sehen gewesen am Sonntag beim ersten Konzert der Stadtkapelle Metzingen nach acht Monaten Pause, aber teilweise waren es tatsächlich spontane Freudentränen.

»Endlich dürfen die Musiker wieder spielen. Das ist so schön«, oder »darauf haben wir so lange gewartet. Da spielt der Regen keine Rolle«, war mehrfach bei den rund 150 Zuhörern rund um die Kelter zu hören, als die ersten Töne der Stadtkapelle Metzingen unter Leitung von Stadtmusikdirektor Bruno Seitz in der offenen Marktkelter nach langer Wartezeit wieder erklangen.

Freudentränen vor Rührung

»Wow, das hat mal wieder richtig Spaß gemacht vor Publikum zu musizieren«, sagten die Musikerinnen Annika Hörz und Janina Weiß, die souverän durch das vielfältige Programm führten. Dabei plauderte sie auch ein wenig über ihre musikalische Corona-Zwangspause. »Im März haben wir uns an ein ganz besonderes Projekt gewagt und ein Online-Oster-Konzert produziert. Das war ganz schön aufregend«, wiesen sie mit dem Stück »Always look on the bright side of life« auf die Möglichkeit hin, selbiges Konzert noch bei YouTube anhören zu können. Symbolträchtig auch das mit der Polka »Sorgenbrecher« spielten die Stadtmusikanten Frust und Entbehrungen durch Coronavorschriften weg und entführten musikalisch in sonnige Urlaubsregionen mit dem Beach Boys Golden Hits Medley.

Als dann noch Max Stanger zu den Klängen der Stadtkapelle »You raise me up« sang, trafen auch diese Töne mitten ins Herz. »So schön« und »Ach, wie hat das gefehlt«, waren nur einige der Kommentare. In der Kelter selbst durften nur wenige Menschen sitzen, aber die Zuhörer unter den Regenschirmen um die Kelter empfanden das Konzert als genauso schön, als säßen sie drinnen. Somit kann man in Abwandlung vom Marsch »Dem Schwabenland die Treue« zum Konzertabschluss durchaus sagen: Der Blasmusik die Treue trotz des Virus und Regens.

Am nächsten Sonntag dürfen wohl auch die Hofbühlmusikanten von 15 Uhr an an der Äußeren Kelter in Neuhausen spielen. Das hängt ganz von den Inzidenzwerten ab. Der Musikverein Hülben probt für ein Konzert am 25. Juni. Auch in Grafenberg und anderen Orten proben die Musiker wieder im Freien. (mar)