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Chorprobe mal anders

Swingchor Bad Urach übt erstmals online. Das Experiment hat funktioniert und soll wiederholt werden

Gut gelaunte Mitglieder des Swingchors Bad Urach trafen sich zur gemeinsamen Chorprobe im Internet: Zum Singen wurden die Masken
Gut gelaunte Mitglieder des Swingchors Bad Urach trafen sich zur gemeinsamen Chorprobe im Internet: Zum Singen wurden die Masken natürlich abgenommen. FOTO: VEREIN
Gut gelaunte Mitglieder des Swingchors Bad Urach trafen sich zur gemeinsamen Chorprobe im Internet: Zum Singen wurden die Masken natürlich abgenommen. FOTO: VEREIN

BAD URACH. Dreißig Tage ohne die wöchentlichen Zusammenkünfte hat zuletzt so manche Mitglieder des Swingchors Bad Urach auf eine harte Probe gestellt. Kein gemeinsamer Plausch vor dem Einsingen, kein Gänsehautgefühl beim Chorgesang und nicht zuletzt kein geselliger »Einkehrschwung« nach der Chorprobe.

Jeder für sich, aber alle zusammen

Die Vorsitzenden Petra Friedmann, Ulrike Rapp und Angelika Kirchner überbrückten diese Lücke vorerst mit motivierenden sonntäglichen E-Mails an alle Mitglieder. Schließlich sorgte aber Chorleiter Fabian Brändle für Abhilfe. Als Administrator einer Meeting-Plattform organisierte er eine Online-Probe zu gewohnter Probenzeit am Dienstag. Per Link konnten sich jene Sänger, deren Handys, Tablets oder PCs mit Mikro und Kamera ausgestattet sind auf die Plattform einwählen und so erschienen nach und nach die Gesichter der Chormitglieder auf dem Bildschirm.

Siebzehn der rund 35 Sängerinnen und Sänger klickten sich ein und begrüßten sich fröhlich. Da ein chorischer Gesamtklang auf diesem Weg wegen der zeitverzögernden Übertragung unmöglich war, schaltete der Administrator alle auf stumm und die Teilnehmer hörten lediglich das Piano oder die eingespielten Playbacks des Chorleiters. Jeder sang seine Stimme vor dem heimischen Bildschirm, was dem Chor durch Übungen mit Audiodateien seit Langem vertraut ist.

Nicht alle Auftritte abgesagt

Nach Warm-up-Übungen stimmten sich die Sänger wieder auf ihr aktuelles Repertoire ein, mit Stücken wie »Haus am See« von Peter Fox oder Musicalsongs der »Linie 1«. Nach 45 Minuten Onlineprobe und weiteren zwanzig Minuten Online-Geplauder war das Experiment beendet. Wenngleich diese Probenform in vielerlei Hinsicht nicht mit analogen Proben vergleichbar ist, war es doch ein Weg, sich das Repertoire wieder in Erinnerung zu rufen und die Chorkollegen mal wieder – zumindest virtuell – zu sehen. Wahrscheinlich war es nicht die letzte Onlineprobe für den Chor.

Auch beim Swingchor stehen künftige geplante Auftritte auf der Kippe. Die Darbietung des Musicals »Linie 1« an der Musikhochschule Stuttgart als Teil der Abschlussprüfung des Chorleiters musste bereits verschoben werden. Auftritte im Juli in der Kirche in Gruorn, beim 100-Jahre-Jubiläum des Chorverbandes sowie zwei Konzertabende im November in der Uracher Schlossmühle stehen aber weiterhin auf der Agenda. (eb)