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Aktuell Auszeichnung

Bad Urach verleiht Ehrenbürgerwürde an Cem Özdemir

Cem Özdemir Bad Urach
Foto: Andreas Fink
Foto: Andreas Fink

BAD URACH. Der Bad Uracher Gemeinderat hat gemäß einem überfraktionellen Antrag beschlossen, dem Bundeslandwirtschaftsminister und gebürtigen Bad Uracher Cem Özdemir das Ehrenbürgerrecht seiner Heimatstadt zu verleihen. Dies gab Bürgermeister Elmar Rebmann im Rahmen der jüngsten Gemeinderatssitzung am Dienstag bekannt. »Ich habe mit ihm gesprochen, er hat sich sehr darüber gefreut«, sagte Rebmann.

Özdemir ist 1965 in Bad Urach geboren, wuchs hier auf und ist als Politiker seit mehr als drei Jahrzehnten auch Botschafter seiner Heimatstadt. Bereits seit seiner Jugend engagiert er sich im politischen und sozialen Bereich. Unter anderem setzte er sich schon früh für die Reaktivierung der Ermstalbahn ein. Cem Özdemir ist seiner schwäbischen Heimat immer treu und verbunden geblieben: Er ging in Bad Urach zur Schule, hat in Reutlingen studiert und schaffte es 1994 als erster türkischstämmiger Abgeordneter in den Deutschen Bundestag.

Von 2004 bis 2009 saß der studierte Sozialpädagoge im Europa-Parlament. Zwischen 2008 und 2018 war er Bundesvorsitzender der Grünen. Seit Dezember 2021 ist Özdemir Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland.

Özdemir setzt sich für die Brezel ein

In dieser Funktion setzt er sich unter anderem auch dafür ein, dass die in Bad Urach erfundene Brezel immaterielles Kulturerbe werden soll. Seine Heimatverbundenheit stellte er nicht zuletzt auch regelmäßig bei den Uracher Schäferläufen und der offiziellen Festrede zum 300-Jahre-Schäferlaufjubiläum 2023 unter Beweis.

Der selbsternannte »anatolische Schwabe« Özdemir ist seit vielen Jahren Vorkämpfer gegen Rassismus, Antisemitismus und Extremismus. Er gilt als hervorragender Rhetoriker, der sich in vielen Reden auch für eine bessere Integration von Muslimen in Deutschland einsetzt. Dabei pocht der Politiker stets darauf, dass Integration ein Geben und Nehmen ist.

Einen besonderen Stellenwert hat hierbei auch seine »Wutrede«, die er im Februar 2018 im Bundestag gehalten hat. In seiner Rede wandte er sich mit aller Deutlichkeit gegen rechten Populismus und Hass. Zudem wurde Bad Urach durch diese Rede Bundesweit bekannt. Die Eberhard-Karls-Universität Tübingen zeichnete seinen Beitrag anschließend als »Rede des Jahres« aus. In der Begründung hieß es »Seine Rede ist ein eindrückliches Plädoyer für eine offene Gesellschaft, gegen Ausgrenzung und Spaltung«. Cem Özdemir hat sich somit nicht nur um seine Heimatstadt, sondern insbesondere aufgrund seines politischen Werdegangs um die Bundesrepublik Deutschland verdient gemacht. (pm)