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Aktuell Tierrecht

Aktivisten planen jeden zweiten Montag Mahnwache vor Metzinger Schlachthof

Es geht den Aktivisten darum, auf die Ausbeutung und das Leid von Tieren aufmerksam zu machen. FOTO: WURSTER
Es geht den Aktivisten darum, auf die Ausbeutung und das Leid von Tieren aufmerksam zu machen. Foto: Wurster
Es geht den Aktivisten darum, auf die Ausbeutung und das Leid von Tieren aufmerksam zu machen.
Foto: Wurster

METZINGEN. »Es gibt kein Fleisch von glücklichen Tieren, nur von toten«. Eine ältere Frau schiebt ihr Rad über die Ampelanlage, schaut die Aktivistin, die das Plakat mit dieser Aufschrift in der Hand hält an und sagt, »finde ich toll, was ihr hier macht«. Auf dem Fußgängerüberweg in der Stuttgarter Straße in Metzingen haben sich an diesem Montagmorgen insgesamt 19 Tierrechtsaktivisten an der Kreuzung vor dem Kaufland-Supermarkt versammelt. Die Mitglieder der »Birkenfeld Cow Save«-Bewegung möchten hier – nach drei Stunden Mahnwache vor dem Metzinger Schlachthof in der Sannentalstraße – noch einmal vorbeifahrende Menschen auf ihr Anliegen aufmerksam machen.

»Uns geht es darum, den Konsumenten klar zu machen, dass jeder Einkaufszettel ein Art Stimmzettel ist, mit dem man sich für den Tod oder das Leben von Tieren entscheidet«, sagt Bruce Jung. Der 26-jährige Stuttgarter zählt sich als Mitglied der Birkenfeld Cow Save Bewegung zur international agierenden Tierrechtsorganisation Animal Save Movement. »Seit sechs Uhr heute Morgen hielten wir Mahnwache vor dem Schlachthof«, erklärt Jung. »Wir sahen, wie Laster mit einjährigen Kälbern und Schweinen eintrafen. Wir hörten schon bei unserer Ankunft, wie die Tiere aus dem Inneren des Schlachthofs schrien«, erzählt er.

Doch warum der kleine Schlachthof in Metzingen? »Wir sind überall in Deutschland aktiv«, sagt Carina Walz. Der Pliezhäuser Aktivistin und ihren Mitstreitern geht es ums Prinzip. »Überall werden die Tiere getötet. Sie kommen entweder in Gaskammern, durch einen Schuss oder mit Elektroschocks sediert«, fügt Jung hinzu. Das passiere in großen, wie auch in kleinen Betrieben.

Alle Cow Save Aktivisten sind Veganer, verzichten gänzlich auf tierische Produkte. Die Todeskandidaten am Ende dann so nah zu sein, sei natürlich schlimm. »Aber am schlimmsten geht es den Tieren, die getötet werden«, sagt Walz mit Nachdruck. »Wir sind hier, um die letzten Augenblicke der Tiere zu dokumentieren«. Vor Ort gemachte Videos werden dann auf der Facebook-Seite der Aktivisten gestellt. »Beteiligte Schlachthofmitarbeiter sind unkenntlich gemacht und auch Kennzeichen zensieren wir.«

Jeden zweiten Montagmorgen soll es von nun an eine Mahnwache vor dem Schlachthof geben. »Unser Ziel ist«, so Walz, »dass es irgendwann keine Schlachthöfe mehr gibt«. (GEA)