METZINGEN. Die Stadt Metzingen bereitet Teile der Öschsporthalle für die Erstunterbringung von Geflüchteten vor. Ab Montag, 5. September, wird die Nutzung der Halle eingeschränkt und der Hallenteil II mit Gymnastik- und Kletterraum zunächst für den Sportbetrieb nicht mehr zur Verfügung stehen.
Das Landratsamt Reutlingen hat die Stadtverwaltung informiert, dass die Notunterbringung zeitnah erforderlich wird. Der Landkreis kann seine Aufnahmequote gegenüber dem Land ansonsten nicht mehr erfüllen. Der Standort ist einer von mehreren Notunterkünften im Kreis. Im Lauf des Septembers möchte die Stadt in der Halle 70 Personen eine erste Bleibe in Metzingen bieten.
Bei einem Besuch im Kreis Reutlingen vergangene Woche hatte der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann darauf hingewiesen, dass der Platzbedarf für die Aufnahme von Geflüchteten derzeit drastisch wächst. Bereits im Frühjahr hat sich die Verwaltung auf die Wahl einer städtischen Halle zur Notunterbringung als mögliches Szenario vorbereitet. Die Stadt erwartet ab Mitte September die ersten geflüchteten Menschen und rechnet mit einer Belegung bis mindestens Ende des Jahres.
»In diesen außergewöhnlichen Zeiten wollen und müssen wir unseren solidarischen und verantwortungsbewussten Beitrag leisten«, sagt Metzingens Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh.
Wegen der Hallenbeschaffenheit, der Anbindung und der Infrastruktur zur Versorgung der Geflüchteten fiel die Entscheidung auf die Öschhalle II. »Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen. Es trifft Schulen und Vereine, die schon während der Corona-Pandemie Einschränkungen hinnehmen mussten«, sagt OB Haberstroh. Deshalb soll mit den Betroffenen nach Alternativen gesucht werden. Für den Betrieb der Halle und die Essensausgabe bittet die Stadt die Bevölkerung um Mithilfe. (eg)
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