TÜBINGEN. Im Gespräch mit dem Geschäftsführer des Tübinger Weltethosinstituts Villhauer nahm Navid Kermani seine aufmerksamen Zuhörer mit auf eine Reise an die Grenzen Europas. Er besuchte ostdeutsche Plattenbausiedlungen und sprach dort mit zufriedenen Flüchtlingen, suchte in Litauen die Spuren der ermordeten jüdischen Bevölkerung und reiste über Armenien bis nach Isfahan in das Land seiner Familie. Der Blick auf Europa verschiebt sich von Osten aus gesehen. Schließlich habe die Vergangenheit für Länder wie Ländern wie Polen oder Weißrussland nichts Gutes gebracht.
»Das Gute an schlechten Büchern ist, dass man sie schnell vergisst«, sagt der Autor. Sein neues Werk wird im Gedächtnis bleiben. Eine endlose Schlange an Menschen baute sich zum Abschluss vor ihm auf, um es signieren zu lassen. (iwa)