TÜBINGEN. Er war unzufrieden mit der Ironie der Postmoderne, er suchte Wege, wieder über die Liebe zu schreiben, ohne sie als Klischee zu zeichnen. Der US-Schriftsteller Adam Haslett war am Dienstagabend in Tübingen zu Gast, kam auf Einladung der Buchhandlung Osiander und des Deutsch-Amerikanischen Instituts in die oberen Säle des Tübinger Museums, diskutierte mit Dorothee Kimmich, Professorin an der Eberhard-Karls-Universität. »Stell dir vor, ich bin fort«, Hasletts zweiter Roman, erzählt von einer Familie, erzählt von Depressionen, Angstgefühlen, von Sehnsucht, verfehlter Nähe, vergehender Zeit, von Literatur und Musik. Haslett las auf Englisch; Robert Arnold, Schauspieler am Zimmertheater, trug den ruhigen, bestimmten Fluss seiner Prosa in deutscher Übersetzung vor: eindringliche Bilder, die sich wieder nahe ans Leben heran wagen. (mora)