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Aktuell Tradition

Weihnachtsbaumschlagen in Ofterdingen kommt auch in der »entzerrten« Variante gut an

Familie Knoblau aus Tübingen ist fündig geworden und auch die Kinder haben kleine Bäume mitgenommen.  FOTO: STRAUB
Familie Knoblau aus Tübingen ist fündig geworden und auch die Kinder haben kleine Bäume mitgenommen. Foto: Andreas Straub
Familie Knoblau aus Tübingen ist fündig geworden und auch die Kinder haben kleine Bäume mitgenommen.
Foto: Andreas Straub

OFTERDINGEN. Entspannt ging es im Ofterdinger Wald am Wochenende zu – deutlich ruhiger als bei vergangenen Aktionen zum Selbstschlagen von Weihnachtsbäumen. Leute suchten selbst im Wald auf ausgewiesenen Flächen und packten die Bäume in ihre Autos, schnürten sie auf Dächer oder luden sie in Anhänger.

Familie Knoblau aus Tübingen zum Beispiel sägte sich die Tanne selbst ab. Die beiden Kinder nahmen kleine Exemplare mit. »Wir kommen jedes Jahr wieder«, sagte eine Besucherin aus Mössingen. »Schön, dass es die Aktion trotz Corona weiterhin gibt.« Die kenne die Wege und habe sich schon bei einem Spaziergang vor eine Woche ein schönes Exemplar ausgesucht. Vorab werden in diesem Jahr Zeitfenster über ein Buchungstool der Ofterdinger Gemeinde reserviert. Dort gibt es auch einige Tipps, wie der Baum richtig geschlagen, beziehungsweise abgesägt, wird. Statt eines Tags steht eine ganze Woche zur Verfügung – von vergangenem Freitag noch bis Donnerstag, 23 Dezember. Der Zahlungsbeleg dient als Quittung. »Für mich ist das immer ein Höhepunkt des Jahres«, sagte der zuständige Revierförster Reinhold Gerster. In schöner Atmosphäre sehe er in viele glückliche Gesichter.

Viele Vorschriften oder Kontrollen brauche es nicht. »Wer ein oder zwei Stunden nach einem Christbaum im Wald selbst sucht, ist sowieso ein Idealist«, so Gerster. Ein Vorteil der »entzerrten« Variante: Es ist nicht der ganze Wald an einem Tag zugeparkt. »Das hat in den vergangenen Jahren immer nicht so ganz gepasst«, sagte Gerster. Die Jugendfeuerwehr musste für Absperrungen sorgen und das Verkehrschaos eindämmen. Sie ist aktuell wegen Corona ohnehin nicht im Einsatz. Indes: Das gesellige Zusammensein fehlt. Sollte es die Lage zulassen, ist das im kommenden Jahr wieder wie früher geplant. Mit roter Wurst, Punsch, Glühwein und Musik. »Das war immer wie ein alternativer Weihnachtsmarkt«, sagte Gerster. Die Leute trafen sich im Wald und in vorweihnachtlicher Stimmung, aber ohne das Kommerzielle vieler Märkte. Die Einnahmen aus der Weihnachtsbaum-Aktion sind zugunsten des Ofterdinger Jugendhauses. (GEA)