TÜBINGEN. Das Top 10 war dreizehn Jahre lang fester Bestandteil des Tübinger Nachtlebens. Um auf einem der drei Dancefloors zu feiern, nahmen Hunderte junge Menschen lange Wartezeiten vor der Diskothek in Kauf. Sie kamen aus der gesamten Region Neckar-Alb. Angelockt wurden sie nicht nur von Musik und Pizza, sondern auch von Events wie »Tübingens next Topmodel« oder Stars wie DJ Antoine. So ging es Woche für Woche - bis 2021. Im August wurde bekannt, dass das Tanzlokal dicht macht. Laut einer Instagramseite steht jedoch noch in diesem Jahr das Re-Opening an.
Instagramseite hat 2.500 Follower.
Das Profil existiert bereits seit Juli 2022 und hat rund 2.500 Follower. Zu sehen bekamen die bislang nicht viel. Lediglich ein Profilbild, das den Schritftzug Top 10 Tübingen enthält, und eine knappe Seitenbeschreibung, die da lautet »Eröffnung 2023 - Infos folgen.« In den Beiträgen finden sich drei Fotos, die eine bunt beleuchtete Tanzbar von innen zeigen. »Sieht fresh aus«, schreibt einer der Kommentatoren. Ein anderer fragt: »Kann man noch seine alten Club Punkte einlösen?« Viel wichtiger ist jedoch die Frage, ob das Top 10 wirklich wieder aufmacht, oder ob das nur ein Schwindel ist?
Eine GEA-Anfrage bei Dirk Bamberger, Geschäftsführer der Treffpunkt Gastronomie GmbH, zu der die beiden Top 10s in Singen und Balingen gehören, ergibt: Die Tübinger Kultdisko bleibt zu. Eine Eröffnung ist weder für dieses Jahr, noch für sonst irgendwann geplant. »Die besagte Instagramseite ist ein Fake«, sagt Bamberger. Man habe versucht, dagegen vorzugehen und eine Löschung des Profils beantragt. Passiert sei jedoch nichts. Der Geschäftsführer stellt klar: Selbst wenn dort eine Tanzbar aufmacht, »Top 10 Tübingen darf sie nicht heißen, die Marke ist nämlich geschützt.«
Eröffnung im Jahr 2008
Im Jahr 2008 ging das Top 10 in der Reutlinger Straße in Tübingen an den Start. Mit 1.600 Personen Fassungsvermögen und drei Dancefloors war es um ein Vielfaches größer als die Konkurrenz. Wegen Corona musste das Etablissement dann zeitweise schließen. Ausgerechnet am Tag als Diskobetrieb in Baden-Württemberg wieder erlaubt war, bestätigte Bamberger gegenüber dem GEA das Aus. Der Mietvertrag war ausgelaufen und wurde nicht verlängert. Dabei bleibt es offensichtlich. (GEA)