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Aktuell Auszeichnung

Verdienstorden geht nach Kusterdingen: Bienenforscher mit enormer Leistung

Ministerpräsident Winfried Kretschmann verleiht den Landes-Verdienstorden an den Kusterdinger Biologen Paul Westrich.

Festakt anlässlich der Verleihung des Verdienstordens des Landes Baden-Württemberg. Zu den Geehrten gehört auch Paul Westrich (d
Festakt anlässlich der Verleihung des Verdienstordens des Landes Baden-Württemberg. Zu den Geehrten gehört auch Paul Westrich (dritte Reihe, ganz links). FOTO: STAATSMINISTERIUM BADEN-WÜRTTEMBERG
Festakt anlässlich der Verleihung des Verdienstordens des Landes Baden-Württemberg. Zu den Geehrten gehört auch Paul Westrich (dritte Reihe, ganz links). FOTO: STAATSMINISTERIUM BADEN-WÜRTTEMBERG

KUSTERDINGEN/STUTTGART. »Es gehört seit Jahrzehnten zu unserer Tradition, jedes Jahr anlässlich des Geburtstages unseres Landes am 25. April Persönlichkeiten mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg auszuzeichnen«, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Samstag im Schloss Ludwigsburg anlässlich der Verleihung des Verdienstordens des Landes Baden-Württemberg. »In diesem Jahr feiert unser Land seinen 70. Geburtstag, und wir können auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken, die wir insbesondere auch unserer unglaublich engagierten Bürgerschaft zu verdanken haben.«

»In genau dieser Tradition haben sich unsere heutigen Ordensprätendenten in herausragender Weise für ihre Mitmenschen und unser Gemeinwesen eingesetzt, sie haben Verantwortung übernommen und sich über viele Jahre in verschiedensten Bereichen beispielhaft engagiert«, so der Ministerpräsident.

Aus dem Kreis Tübingen zeichnete Kretschmann den Kusterdinger Paul Westrich aus. Westrich ist einer der führenden Wildbienenexperten in Deutschland. Seine Grundlagenwerke zum Artenschutz »Die Wildbienen Baden-Württembergs« und »Die Wildbienen Deutschlands« gehören wegen ihrer präzisen und dennoch verständlichen Darstellung zur Standardliteratur der internationalen Fachwelt. Darin präsentiert der Biologe nach jahrzehntelanger eigener Feldforschung das gesamte verfügbare Wissen über weit mehr als 500 heimische Wildbienenarten.

Unzählige Fotos geschossen

Westrich hat diese Tiergruppe mit unzähligen Fotos erstmals auch sinnlich erfahrbar gemacht. Durch seine Art der Darstellung erlebte die Wildbienenkunde einen enormen Aufschwung an Schulen und Universitäten sowie bei Naturfreunden. Er war der erste, der ganz praktisch gezeigt hat, wie man Wildbienen im Garten und sogar auf dem Balkon mit Nisthilfen und der richtigen Pflanzenwahl nicht nur beobachten, sondern auch wirksam fördern kann.

Seine tierökologischen Erkenntnisse sind heute wichtiger Bestandteil des Artenschutzprogramms und bei der Ausweisung und Pflege von Naturschutzgebieten. Sein Wissen teilt er mit einer breiteren Öffentlichkeit in Vorträgen und seit 17 Jahren auch auf seiner Internetplattform, um Menschen für diese faszinierenden Bestäuber zu begeistern und als Mitstreiter für deren Schutz zu gewinnen.

In seiner Rede betonte Kretschmann den hohen Stellenwert und die Bedeutung, die Zusammenhalt und ein gutes Miteinander für die Gesellschaft haben. Ohne ein Gefühl der Zusammengehörigkeit könne kein Gemeinwesen bestehen, so Kretschmann. »Dieser Zusammenhalt und unsere engagierte Bürgerschaft zeigen sich gerade auch in der Solidarität mit der Ukraine. Hier bei uns im Land sind viele Menschen bereit, die Sanktionen gegen den Aggressor Russland und die damit verbundenen Einschränkungen mitzutragen, zu helfen und die Flüchtenden aufzunehmen«, sagte Kretschmann.

Und auch in den vergangenen Jahren der Corona-Pandemie hätten die Bürger im Land Verantwortung, Disziplin und Hilfsbereitschaft gezeigt, Rücksicht genommen und Solidarität gelebt. »Das war eine große Gemeinschaftsleistung«, so Kretschmann. Er dankte den Geehrten für ihren Einsatz in den unterschiedlichsten Bereichen des öffentlichen Lebens. Ein demokratisches Gemeinwesen lebe vom Engagement der Bürgerinnen und Bürger, die bereit seien, Ideen, Zeit und Herzblut zu investieren, die die Ärmel hochkrempeln und anpacken, die mehr als ihre Pflicht tun. »Baden-Württemberg ist stolz auf die Träger des Verdienstordens des Landes Baden-Württemberg. Und ich bin es auch.« (pr)