KIRCHENTELLINSFURT/KUSTERDINGEN. Der Fahrplanwechsel im Juni soll die Anbindung von Kirchentellinsfurt und Kusterdingen im Nahverkehr verbessern. Im Landratsamt werden die entsprechenden Vorbereitungen für das Linienbündel Ost getroffen.
Auch wenn’s gegenwärtig noch ein paar Fragezeichen gibt: Beim Zugverkehr zwischen Stuttgart und Tübingen wechselt der Betreiber. Der Vertrag der Deutschen Bahn endet, Abellio übernimmt und will den Halbstundentakt in den Regionalbahnen einführen. Verbunden damit ist ein »kleiner Fahrplanwechsel« auf der Schiene. Die Züge in Richtung Tübingen fahren in Kirchentellinsfurt vier Minuten früher los. Das hat Auswirkungen auch auf die Busse.
Im Landratsamt ist man darauf eingestellt. Peter Wagner von der Verkehrsabteilung weiß: »So wie bisher funktioniert das nicht mehr, weil keine Zeit fürs Umsteigen bleiben würde.« Der Zug würden den Passagieren nur noch die Rücklichter zeigen. Die Grundstruktur wird beibehalten, aber die Buspläne werden entsprechend angepasst.
Künftig stehen die Busse am Bahnhof nicht schon bereit, sodass die Fahrgäste direkt einsteigen können. Der Bus wendet stattdessen. Ein ähnliches Konzept werde von der Quartierbuslinie 93 des Reutlinger Stadtverkehrs bereits praktiziert.
Etwas anders ist die Sachlage bei den Buslinien 7611 und X 11 von Tübingen nach Jettenburg und von Tübingen zur Mark-West. Hier reagieren die Planer auf den dichten Verkehr in der Rush Hour. In der Reutlinger Straße in Tübingen kommt’s dann zu Staus, die Busse brauchen länger. Deswegen werden zusätzliche zeitliche Puffer zur Hauptverkehrszeit eingebaut. Außerdem will man zum nächsten Fahrplanwechsel im Dezember die Linie 7611 am Abend länger im Halbstundentakt fahren lassen und ihn auch tagsüber an Samstagen anbieten.
Änderungen ergeben sich auch bei der Linie 121 von Kirchentellinsfurt nach Pliezhausen. Für die bisherige Zahl an Fahrgästen reicht außerhalb der Schulzeiten ein Kleinbus mit 25 Plätzen aus.
Zusätzliche Fahrten sind geplant für den Schulschluss in Kirchentellinsfurt bei der Graf-Eberhard-Schule (12.35 Uhr, Linie 122) und in Kusterdingen beim Firstwald-Gymnasium (15.30 Uhr, Linie 121).
Enttäuscht werden die Hoffnungen der Parents for Future-Aktivisten. Sie hatten auf Busse für Schüler zwischen Tübingen und Kirchentellinsfurt gehofft. Alle Verantwortlichen waren sich jedoch einig, dass man keinen Parallel-Verkehr zur Schiene aufbauen wolle. Der zuständige Ausschuss des Kreistages muss den Änderungen noch zustimmen. Für 2020 werden 20 000 Euro zusätzlich veranschlagt, für das Jahr darauf 44 000 Euro. (-jk)