TÜBINGEN. Die Tübinger Gemeinderäte plädieren für ein Weiterbestehen des Bierkellers. In einer einstimmig verabschiedeten Resolution fordern sie die Uni auf zu prüfen, ob der Keller der Alten Physik als Bierkeller genutzt werden kann – oder einen anderen möglichen Standort zu benennen. Die Bürgervertreter sehen die Uni in der Pflicht, »in gewissem Umfang auch die Rahmenbedingungen für studentische Freizeitgestaltung zu schaffen«. Ein Ersatz für den Bierkeller »und damit idealerweise ein selbstverwaltetes Angebot für Studierende« sei dringend wünschenswert.
Mehr als 30 Jahre war der Bierkeller unter der Mensa Wilhelmstraße ein beliebter Treffpunkt. Die Kult-Kneipe wurde in Selbstverwaltung von einem studentischen Kollektiv betrieben. Im Juni wurde sie wegen der Sanierung der Mensa geschlossen. Eine Gruppe, die für den Erhalt eintrat, hatte zuvor noch einen Protestzug durch Tübingen organisiert. Auch viele ältere Bürger hatten sich dem Zug angeschlossen.
Als klar wurde, dass in der sanierten Mensa kein Platz für den Bierkeller mehr sein wird, haben die Betreiber nach Alternativen gesucht. Die Idee, ins Clubhaus zu ziehen, ließ sich nicht realisieren.
Der Bierkeller war ein wichtiger studentischer Ausgeh-Ort in Tübingen. Die Gemeinderäte schreiben: »Zur vielfältigen Stadtkultur gehört auch der Bierkeller als die studentische Kneipe Tübingens schlechthin. Die Nachtgastronomien wie Schwarzes Schaf oder Bierbrezel können den Wegfall des Bierkellers keinesfalls auffangen. Es benötigt ein entsprechendes Angebot in der Nähe des ›Tal-Campus‹ – und zwar rasch.« (-jk)