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Aktuell Demonstration

Tarif- und Klimastreik in Tübingen für bessere Verhältnisse im Nahverkehr

Auf dem Holzmarkt in Tübingen kamen die Teilnehmer zur Kundgebung zusammen.
Auf dem Holzmarkt in Tübingen kamen die Teilnehmer zur Kundgebung zusammen. Foto: Paul Runge
Auf dem Holzmarkt in Tübingen kamen die Teilnehmer zur Kundgebung zusammen.
Foto: Paul Runge

TÜBINGEN. Das Bündnis »Tübingen fährt voraus« hat am Freitag in der Universitätsstadt zum Klimastreik aufgerufen. Von den 1.000 angemeldeten Teilnehmern folgten rund 800 Demonstrierende dem Aufruf der Organisatoren. Die Polizei sprach von 500 Teilnehmern. Es war der erste Streik, den Verdi zusammen mit den lokalen Klimaschutz-Gruppen organisierte. Fridays For Future, der Jugendgemeinderat der Stadt Tübingen sowie die Gruppierungen Antikapitalistisches Klimatreffen, Attac, Zak3 und Ende Gelände forderten zusammen mit der Gewerkschaft Verdi eine klimagerechte Verkehrswende, kostenlosen Nahverkehr und bessere Arbeitsbedingungen für Busfahrer. Die Demonstration ordnete sich den bundesweiten Tarifstreiks im Nahverkehr zu.

Etwa 800 Menschen zogen protestierend die Mühlstraße hoch. FOTOS: RUNGE
Etwa 800 Menschen zogen protestierend die Mühlstraße hoch. FOTOS: RUNGE
Etwa 800 Menschen zogen protestierend die Mühlstraße hoch. FOTOS: RUNGE

Maggie Paal von der Bundestarifkommission Verdi verurteilte die »von verschiedenen Seiten vorangetriebene Spaltung zwischen den Beschäftigten und der Klimabewegung.« Man stehe bei einer klimagerechten Transformation auf der gleichen Seite und werde aber gegeneinander ausgespielt. »Die Transformation muss mit den Beschäftigten passieren und nicht gegen sie.« Dass am Freitag in Tübingen die Busse fuhren, liege an einem anderen Tarifvertrag. Dieses Geflecht müsse man auflösen. »Verdi beabsichtigt einen Flächentarifvertrag für alle kommunalen Busunternehmen«, sagte Paal.

Anne Zerr, Gewerkschaftssekretärin bei Verdi Fils-Neckar-Alb, wies darauf hin, dass bis 2030 bei erfolgreichem Ausbau des Nahverkehrs deutschlandweit über 100.000 Busfahrer fehlen werden. Die gegenwärtigen Zustände täten ihr Übriges, Menschen aus dem Berufsfeld zu treiben: »15 bis 16 Stunden lange Schichten mit zerstückelten Pausen, Überstunden – die aktuellen Bedingungen machen krank.«

Neben besseren Arbeitsverhältnissen für Busfahrer forderten die Organisatoren ein kostenloses Deutschlandticket für Rentner, Schüler und Studierende sowie Besitzer einer Kreisbonuscard. Für alle anderen Tübinger wurde ein Preis von 15 Euro vorgeschlagen. (pru)