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Talheim bekommt einen Barfußpfad am Weiherbach

Talheimer Vereine legten am Ortseingang einen kleinen Freizeitpark mit einer Art »Wasser-Denkmal« an.

Viele Hände packen mit an. An der Straße zum Sportplatz bauen die Talheimer Vereine eine kleine Freizeitanlage.  FOTO: MEYER
Viele Hände packen mit an. An der Straße zum Sportplatz bauen die Talheimer Vereine eine kleine Freizeitanlage. Foto: Jürgen Meyer
Viele Hände packen mit an. An der Straße zum Sportplatz bauen die Talheimer Vereine eine kleine Freizeitanlage.
Foto: Jürgen Meyer

MÖSSINGEN-TALHEIM. Ohne Wasser gäbe es heute kein Talheim. Der Ort läge auf der Alb-Hochfläche und hieße vermutlich Bergheim. Aber die Gewässer tragen seit Millionen von Jahren den Mittelgebirgsriegel immer weiter ab und fressen tiefe Schluchten in den Alptrauf.

Die Steinlach hat ganze Arbeit geleistet. Und die Quellen vom nach Belsen fließenden Buchbach und dem Talheimer Holderbach, die nur einen Steinwurf voneinander entfernt beim Bergrutsch-Parkplatz liegen, haben den Farrenberg bereits vom Albkörper abgetrennt. Während der Weiherbach und der nach Schlatt fließende Heiligenbach noch dabei sind, den Hirschkopf mit Dreifürstenstein ebenfalls zu einem Zeugenberg zu machen.

Kurz bevor der Weiherbach nach drei Kilometern Lauf in die Steinlach fließt, vereint er sich mit dem Wangenbach. Der beschert dem Ort an seinen Quellen eine Insider-Touristenattraktion, nämlich die romantischen Talheimer Wasserfälle. Zwischen den Mündungen der beiden nicht unbedeutenden Bäche entsteht derzeit eine Art Wasser-Denkmal.

Die Talheimer Vereine haben unweit der Wangenbach-Brücke damit begonnen, einen Barfußweg anzulegen. Die Bezeichnung ist etwas untertrieben. Tatsächlich entsteht hier am westlichen Ortsrand an der Andeckallee ein kleiner Freizeitpark. 22 Meter lang ist der s-förmige Pfad, eingefasst von Pflastersteinen. Er windet sich um Schatten spendende Bäume, die, zusammen mit einem Brunnen, bei der Anlage des Neubaugebiets in den 1980er-Jahren angelegt worden waren.

Quellwasser wird einen Wasserlauf speisen, in dem man dann in Knöcheltiefe kneippen kann. Geländer, Bänke, Liegen, ein Schuhregal und Infotafeln werden folgen. Eine Einzäunung und Bebuschung sollen zum Straßenverkehr abgrenzen, der Richtung Sportplatz, Häckselplatz und Bergrutsch unterwegs ist. Platz zum Parken ist auch vorhanden.

Die Idee für das Projekt kommt aus dem Ortschaftsrat. René Haas, seines Zeichens Ingenieur, und Frank Grauer (FWV) haben bei den Kollegen um den Plan geworben, »einen Ort des Zusammenkommens am Wasser für Jung und Alt zu schaffen«. Der Vorschlag stieß auf breite Zustimmung. Baubürgermeister Martin Gönner stellte die städtische Fläche zur Verfügung.

In der Nachbarschaft ist man noch skeptisch, ob die Anlage möglicherweise zu nächtlicher Stunde als Treffpunkt aufgesucht werden könnte. Anderseits liegt der Platz außerhalb der Straßenbeleuchtung und zu nahe an den Wohnhäusern, als dass hier ungesehen Umtriebe stattfinden könnten.

»Ursprünglich wollten wir einen Wasserspielplatz bauen, haben uns dann aber für einen Barfußpfad entschieden«, so Grauer. Das macht auch insofern Sinn, als dieser nun direkt am Hauptwanderweg 1 des Schwäbischen Albvereins liegt. »Hier gibt’s dann Platz, um sein Vesper auszupacken, und den Füßen eine Wellnessbehandlung zukommen zu lassen.«

Am Freitag war Spatenstich und Bauauftakt. Rund zwanzig Helfer im Alter von fünf bis 60 Jahren aus Vereinen und dem Ortschaftsrat waren am ersten von noch einigen folgenden Wochenenden im Arbeitseinsatz. Örtliche Unternehmen helfen mit Maschinen, der Bauhof auch mit Gerätschaften, im Wechsel sorgen Vereine für Verpflegung.

Finanziert wird das Projekt auch aus den Vereinskassen, teilweise erwirtschaftet beim Dorffest im vergangenen Jahr. »Wir planen, vor den Sommerferien fertig zu sein«, so Haas, »und hoffen auf eine Einweihungsfeier im frühen Herbst«. Bis dahin muss noch einiges angepackt werden. Nächster Arbeitstermin: Freitag, 24. April, von 17.30 bis 20 Uhr. Helfer willkommen. (GEA)