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Aktuell Forschung

Tübinger Radiopharmazie entwickelt neue Tracer für Immunzellen

Ziel ist es, mithilfe neuer Medikamente die Behandlung zielgerichteter zu machen

Stethoskop
Ein Arzt hält ein Stethoskop in den Händen. Foto: Patrick Pleul
Ein Arzt hält ein Stethoskop in den Händen. Foto: Patrick Pleul

TÜBINGEN. Das Universitätsklinikum Tübingen beteiligt sich an einem europaweiten Forschungsprojekt zur Immunbildgebung. In Zusammenarbeit mit dem Werner Siemens Imaging Center sollen in Tübingen neue Immunzelltracer entwickelt und anschließend in einer klinischen Studie in der Abteilung für Nuklearmedizin und klinische molekulare Bildgebung getestet werden.

Das Projekt ist auf fünf Jahre angesetzt und wird mit insgesamt 30 Millionen Euro von der »Innovative Medicines Initiative Joint Undertaking (IMI-JU)« gefördert. Den Tübinger Forschern stehen aus diesem Budget über eine Million Euro zur Verfügung.

Ergänzung des Exzellenzclusters

Das Forschungsprojekt ergänzt die Projekte des kürzlich bewilligten Exzellenzclusters »Individualisierung von Tumortherapien durch molekulare Bildgebung und funktionelle Identifizierung therapeutischer Zielstrukturen« (iFIT). Mit der Frage, ob und inwieweit eine Vorhersage über den Erfolg und das langfristige Behandlungsergebnis einer Immuntherapie getroffen werden kann, beschäftigt sich das EU-Forschungsprojekt »Immune-Image«.

Ziel der 21 am Projekt beteiligten Partner aus neun Ländern ist es, Methoden zur Visualisierung der Immunzellen vor, während und nach einer Immuntheraphiebehandlung zu entwickeln, um so mithilfe neuer Medikamente die Behandlungen von Patienten zu optimieren. Immuntherapien werden beispielsweise bei diagnostizierten Krebs in der Therapie von Melanomen und Lungenkarzinomen eingesetzt.

Zur klinischen Bildgebung der Immunzelldynamik entwickeln deswegen Forscher am Uniklinikum Tübingen neue Immunzelltracer, eine sehr schwach radioaktiv markierte Substanz, die durch nuklearmedizinische Untersuchungen (Positronen Emissions Tomographie; PET) in geringsten Mengen im Körper sichtbar gemacht werden kann.

Die Radiomarkierung führt das Tübinger Werner Siemens Imaging Center durch. Nach der Validierung und Testphasen im Tiermodell sollen die Tracer im Rahmen einer klinischen Studie getestet werden.

Verschiedene Abteilungen dabei

Am Uniklinikum Tübingen beteiligt sind die Abteilungen Präklinische Bildgebung und Radiopharmazie sowie die Nuklearmedizin und klinische Molekulare Bildgebung, in Kooperation mit der Hautklinik und der Inneren Medizin VIII (Medizinische Onkologie und Pneumologie) an dem Projekt. (ukt)