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Tübinger Archäologen veröffentlichen Sammlung antiker jüdischer Münzen im Netz

Professor Stefan Krmnicek präsentiert eine der 394 jüdischen Münzen.  FOTO: UNI TÜBINGEN
Professor Stefan Krmnicek präsentiert eine der 394 jüdischen Münzen. Foto: UNI TÜBINGEN
Professor Stefan Krmnicek präsentiert eine der 394 jüdischen Münzen.
Foto: UNI TÜBINGEN

TÜBINGEN. Antike jüdische Münzen sind in deutschen Museen eine Seltenheit und bislang auch kaum publiziert worden. Jetzt präsentiert das Institut für Klassische Archäologie der Uni Tübingen eine Sammlung, die in ihrem Umfang und ihrer historischen Bandbreite deutschlandweit außergewöhnlich ist. Sie umfasst 394 Münzen, die alle Epochen des antiken Judentums abdecken.

Die Münzen wurden von einem Team unter Leitung von Professor Stefan Krmnicek wissenschaftlich untersucht und historisch eingeordnet. Die Fotos und Beschreibungen stehen ab sofort im Digitalen Münzkabinett der Universität Tübingen ( https://www.ikmk.uni-tuebingen.de/) als gemeinfreie Inhalte zur Verfügung. Die wissenschaftliche Bearbeitung und digitale Dokumentation der Sammlung wurde durch die finanzielle Förderung der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) ermöglicht.

Zusammengetragen wurde die Kollektion in den 1920er und 1930er Jahren von Arthur Müller, einem aus dem Schwarzwald stammenden Konditor, der viele Jahre in Palästina und danach in Australien lebte. Mitte der sechziger Jahre kehrte Müller nach Deutschland zurück.

Die Bronze- und Silbermünzen illustrieren verschiedene Epochen des antiken Judentums von der Bildung eines jüdischen Staats im Kampf gegen die Seleukidenherrscher im zweiten Jahrhundert vor Christus bis zur Niederschlagung des zweiten Aufstandes gegen die Römer im zweiten nachchristlichen Jahrhundert.

»Die Motive und Inschriften spiegeln das jüdische Streben nach Unabhängigkeit ebenso wider wie hellenistische Einflüsse und die römische Besatzungszeit«, sagte Stefan Krmnicek. (u)