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Tübingens OB Palmer in bissiger Satire-Show von Florian Schroeder

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer ist oft Gast in TV-Talkshows, seltener in Satire- oder Comedyformaten. Nach »Chez Krömer« von Berliner-Schnauze-Komiker Kurt Krömer, war er jetzt bei Florian Schroeder und fand's dort offensichtlich viel besser. Die Highlights.

Boris Palmer im TV-Talk bei Florian Schroeder. Foto: Screnshot ARD
Boris Palmer im TV-Talk bei Florian Schroeder.
Foto: Screnshot ARD

TÜBINGEN. Erneut ist Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer zu Gast in einer TV-Sendung gewesen. Diesmal war es keine Talkshow, bei der es um Politik oder Corona ging, diesmal ging es ins Studio zur »Die Florian Schroeder Satireshow«, in die regelmäßig Politiker, Showgrößen oder bekannte Künstler eingeladen werden. Die Sendung ordnet sich selbst so ein: »'Satire pur' lautet der Auftrag. Als Gastgeber präsentiert Florian Schroeder wieder die einzig, aber garantiert nicht artige Mischung aus Satire, Comedy und Talk.«

Für die Satire sorgt der Gastgeber selbst, die Gäste eher weniger. So geriet auch das Studiogespräch mit Boris Palmer zum klassischen TV-Talk, bei dem es um die anstehende OB-Wahl in Tübingen, den drohenden Parteiausschluss von Palmer bei den Grünen, aber auch nichts weniger als die Rettung der Welt ging. Wobei Letzteres von Palmer selbst ins Gespräch gebracht wurde. Als er gleich zu Beginn mit Blick auf einen möglichen Parteirausschmiss gefragt wurde, »Warum sind Sie eigentlich nicht froh, wenn Sie die Bande endlich los sind?«, antwortete er: »Weil ich 1996 bei den Grünen Mitglied geworden bin, um den Planeten zu retten.« Auf die Anschlussfrage, ob er sich denn zutraue, die Welt im Alleingang zu retten, meinte Palmer dann aber bescheiden: »Wenn man nicht wirklich überzeugt ist von so einer Aufgabe, dann wuppt man auch nix. Aber möglicherweise braucht's schon mehr Leute als nur einen.«

Im weiteren Verlauf des Gesprächs ging's auch um Fehler, die Palmer vorgeworfen wurden, wie beispielsweise den Vorwurf, er habe den Ex-Fußballnationalspieler Dennis Aogo einen Rassisten genannt und gleichzeitig das »N...-Wort« in einem Internet-Posting benutzt. Hier meinte er, die Reaktionen darauf falsch eingeschätzt zu haben. Er wiederholte seine Sicht, dass alles als Satire gemeint war. Er habe versucht, das hinterher klarzustellen, da sei es aber schon zu spät gewesen. Auch seine Kritik an einer Werbung der Deutschen Bahn wurde thematisiert.

Florian Schröder sprach Boris Palmer auch auf seinen Vater Helmut Palmer an, der ja als Remstalrebell in die Geschichte eingegangen sei. Welche Seiten des Vaters denn in ihm stecken würden, die er nicht so gut finde, wurde Palmer gefragt. »Mein Vater war of ungerecht und jähzornig, ich hoff', dass ich das weniger habe«, antwortete er. Sein Vater habe letztendlich insgesamt 18 Monate im Gefängnis verbracht. »Ich hoffe, dass mir das erspart bleibt«, so Palmer mit einem Lächeln.

Mehrfach betonte er, sein großes Zugehörigkeitsgefühl zur Grünen-Partei und meinte, diese bräuchte wohl auch die Auseinandersetzung mit einem unbequemen und bekannten Parteimitglied wie ihm. Mit einem Lächeln bestätigte er Florian Schroeders Frage, wer denn wohl der schlimmste Übeltäter bei den Grünen sei: »... das bin dann wohl ich.« 

Das gegenwärtig beherrschende Thema des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine wurde nur kurz gestreift. Palmer erinnerte sich an die erste grüne Regierungsbeteiligung Anfang der 1990er-Jahre, als sich die Grünen mit dem Krieg im ehemaligen Jugoslawien konfrontiert sahen: »Jetzt passiert Annalena Baerbock genau dasselbe.«

In einem Facebook-Posting äußerte sich Boris Palmer im Anschluss angetan von der Sendung. Nicht ohne einen kleinen Seitenhieb auf die andere Satireshow: »Da kann manch Krömer noch was lernen.« (GEA)