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Tübingen bekämpft Eichenprozessionsspinner mit Biozid

Die Eichenprozessionsspinner sind auch gesundheitsgefährdend für Menschen. Deshalb setzt die Stadt Tübingen auf ein sogenanntes Biozid zur Bekämpfung an Spielplätzen, Schulhöfen oder Sportanlagen. Wie das funtkioniert.

Eichenprozessionsspinner
Ein Nest des Eichenprozessionsspinner an einem Baumstamm. Foto: Bernd Thissen
Ein Nest des Eichenprozessionsspinner an einem Baumstamm.
Foto: Bernd Thissen

TÜBINGEN. In den kommenden Wochen werden in ausgewählten Bereichen Eichen mit einem Mittel gespritzt, um einer starken Vermehrung des Eichenprozessionsspinners vorzubeugen.

Zum Einsatz kommt das Biozid »Foray ES«. Zu den rund 50 Standorten, an denen die Raupen des Eichenprozessionsspinners bekämpft werden, gehören Spiel- und Sportplätze, Baumbestände in Schulhofnähe und andere öffentliche Straßen und Wege. Während der Spritzung werden die betroffenen Bereiche abgesperrt. Nach dem Antrocknen der Behandlungslösung ist das Umfeld der Eichen wieder voll nutzbar.

Der Erfolg der Spritzung ist von mehreren Faktoren abhängig: Gespritzt werden kann erst, wenn die Eichenblätter genügend ausgetrieben haben. Das Mittel muss zudem im ersten oder zweiten Larvenstadium der Tiere eingesetzt werden. Das ist, abhängig von der Witterung, Mitte bis Ende des Frühlings der Fall. Optimal sind trockene, warme und windstille Tage während und nach der Spritzung.

Für Bienen ungefährlich

Bis 2022 wurde das Mittel »Neem Protect« gespritzt. Das jetzige Mittel wirkt besonders zielgerichtet und ist laut Behörden als ungefährlich für Bienen eingestuft.

Der Eichenprozessionsspinner ist ein grau-brauner, bis zu 30 Millimeter großer Nachtfalter, der von Ende Juli bis Anfang September fliegt. Ab der dritten Raupengeneration bilden die Tiere Gifthaare aus, die das Eiweißgift Thaumetopein enthalten. Die Gifthaare können bis zu 100 Meter weit mit dem Wind verweht werden. Sie können zu Entzündungen der Haut, der Augen oder der oberen Luftwege führen. Nachts begeben sie sich zum Fressen an junge Eichenblätter. Dabei ziehen sie in »Prozessionen« den Baumstamm entlang. (eg)