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Tübingen baut neues Hospiz: Zusammenarbeit mit Eningen bleibt bestehen

Entscheidend ist das Wohl des Patienten und nicht die Postleitzahl, sagt Andreas  Herpich, Leiter des Hospizes Veronika. FOTO: B
Entscheidend ist das Wohl des Patienten und nicht die Postleitzahl, sagt Andreas Herpich, Leiter des Hospizes Veronika. FOTO: BIMEK
Entscheidend ist das Wohl des Patienten und nicht die Postleitzahl, sagt Andreas Herpich, Leiter des Hospizes Veronika. FOTO: BIMEK

TÜBINGEN/ENINGEN. In der vergangenen Woche wurde in Tübingen der Spatenstich für das Tübinger Hospiz gelegt – ein Neubau auf der Lechler-Höhe, nördlich der Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus (wir berichteten). Sechs Millionen Euro sind als Baukosten veranschlagt für den Bau, der als Kompetenzzentrum für Palliativmedizin konzipiert ist.

Dessen Bauherr und Träger ist das Deutsche Institut für Ärztliche Mission (Difäm) in Tübingen. Mit dem Hospiz wird die letzte Lücke der palliativ-hospizlichen Versorgung in Tübingen gefüllt – ein Grund zu Hoffnung und Freude, gerade angesichts der Erfahrungen der Corona Pandemie.

Dieser Neubau wird das erste Hospiz im Kreis Tübingen sein. Wie hat die palliativ-hospizliche Versorgung im Landkreis bisher ausgesehen? Zum einen versorgt das Tübinger Projekt zur häuslichen Betreuung Schwerkranker Patienten in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung. Auf der anderen Seite nimmt das Paul-Lechler-Krankenhaus, Patienten zur palliativmedizinischen stationären Versorgung auf.

Wer einen Hospizplatz braucht, für den stand bisher und steht das Hospiz Veronika in Eningen mit acht Plätzen für schwer erkrankte Menschen zur Verfügung. Über die Jahre hat sich hier über die Landkreisgrenze hinweg eine sehr gute Zusammenarbeit entwickelt. Dabei ist klar, dass das Hospiz in Eningen den gesamten Bedarf für beide Landkreise nicht decken kann. So kommt es vor, dass einfach kein Platz frei ist, wenn ein Patient ihn braucht.

Bei der Entscheidung, wer den nächsten Platz im Hospiz bekommt, steht aber allein das Wohl des Patienten im Mittelpunkt und nicht die Postleitzahl. »Uns liegt das Wohl des Menschen und seiner Angehörigen und die notwendige Versorgung sehr am Herzen. Wir müssen im Einzelfall abwägen, wen wir aufnehmen können, tun das aber gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen unserer Netzwerkpartner«, so Andreas Herpich, Leiter des Hospizes Veronika in Eningen.

»Ohne die Unterstützung aus Eningen hätte die Versorgung nicht gesichert werden können«

So stehe nicht der Wohnort des Patienten sondern die medizinische oder pflegerische Notwendigkeit ganz im Vordergrund. »Wir arbeiten sehr vertrauensvoll zusammen, und ohne die Unterstützung des Hospizes in Eningen hätte die letzten Jahre die Versorgung gar nicht gesichert werden können«, sagt Dr. Christina Paul, leitende Ärztin des Tübinger Projekts. Aber wenn die Betten belegt sind, dann können Patienten nun mal nicht aufgenommen werden, müssen in andere Landkreise verlegt oder es müssen andere Versorgungsmöglichkeiten gesucht werden.

»Diese gute Zusammenarbeit zwischen Reutlingen und Tübingen ist uns auch weiter wichtig«, versichert Dr. Gisela Schneider. »Das Hospiz Tübingen will dann dazu beitragen, dass der Bedarf für alle Menschen in der Region gedeckt werden kann, keiner ohne den notwendigen Hospizplatz bleibt und möglichst alle Menschen in Würde begleitet werden.«

»Wir sind froh über die gute Zusammenarbeit mit den Tübinger Kolleginnen und Kollegen und freuen uns, wenn bald mehr Hospizplätze für diese so wichtige Aufgabe zur Verfügung stehen«, sagt der Leiter des Hospizes Veronika in Eningen. Die Verantwortlichen aus Reutlingen und Tübingen sind sich einig, dass es darum geht, alle Menschen in beiden Landkreisen in Würde zu begleiten. Dafür wird das neue Hospiz in Tübingen ein wichtiger Baustein sein. (GEA)