TÜBINGEN. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke hat die Preise für das Jahr 2023 angepasst und vorgelegt. Ab Januar werden Baden, Sauna, Parken, E-Auto-Laden und Trinkwasser teurer. Begründet wird die Preissteigerung durch die bisweilen zweistellige Inflation sowie der Notwendigkeit, die Angebote der Stadtwerke in gewohnter Qualität und Umfang weiter anbieten zu können.
- Bäder
Schwimmbäder zählen zu den energieintensiven Freizeiteinrichtungen. Auch die Instandhaltungs-, Material- und Personalkosten sind in diesem Jahr erheblich gestiegen. Dank langfristiger Energiebeschaffungen konnten Preisanstiege in den zurückliegenden Jahren etwas abgefedert werden. Die Eintrittspreise der Tübinger Bäder wurden zuletzt zum Januar 2020 angepasst, in der Corona-Zeit kamen Sondertarife zum Tragen.
Ab Januar kostet ein Bäder-Einzeleintritt 5 Euro (bisher 4,40 Euro), die Zehnerkarte kostet 42 Euro (bisher 38 Euro). Eine Familien-Tageskarte für das Freibad (zwei Erwachsene und bis zu zwei Kinder) wird mit 11,50 Euro berechnet (bisher 10,50 Euro). Der Preis für die Bäder-Jahreskarte verteuert sich auf 269 Euro (bisher 244,10 Euro), die Freibad-Saisonkarte gibt es für 96 Euro (bisher 86,50 Euro) und eine Familien-Jahreskarte schlägt mit 334 Euro (bislang 302,80 Euro) zu Buche. Auch die ermäßigten Preise erhöhen sich moderat.
- Sauna
Durch die hohen Energiepreise wird Saunieren teurer. Der Einzeleintritt wird deshalb von 14,50 Euro auf 17 Euro angehoben. Die Sauna-Zehner-Karte kostet künftig 15,30 Euro (bisher 13 Euro).
Inhaber einer Vorteilskarte erhalten weiterhin zehn Prozent Rabatt bei der Freibad-Saison-Karte. Auch der Testversuch mit dem vergünstigten Bus-Bad-Kombiticket wird fortgeführt: 6,50 Euro für Erwachsene und 3,30 Euro für Jugendliche.
- Parkhäuser
In den zentral gelegenen Parkhäusern der Stadtwerke ändern sich die Preise ab dem 1. Januar 2023 wie folgt: Im Parkhaus Altstadt-Mitte bleibt der Preis für die ersten und zweiten 30 Minuten gleich bei je 90 Cent. Jede weitere angefangene halbe Stunde kostet danach weiterhin 90 Cent, ab der zweiten angefangenen Stunde kosten weitere 30 Minuten künftig 1 Euro glatt (bisher: 90 Cent).
Das Tagesmaximum liegt – wie in den anderen Parkhäusern der Stadtwerke auch (ausgenommen Loretto) – bei 17,50 Euro. Der Nachttarif zu Sonn- und Feiertagen (Montag bis Samstag, 20 Uhr bis 7 Uhr) steigt um 1 Euro, das Tagesmaximum an liegt künftig bei 3,80 Euro (bisher 3,50 Euro).
Ein Stellplatz im Parkhaus Altstadt-Mitte kostet in Zukunft 115,50 Euro (bisher 110 Euro).
Obacht: Das Parkhaus Altstadt-König ist ab dem 5. Januar 2023 für rund elf Monate komplett geschlossen. Grund dafür ist die Generalsanierung des nächsten größeren Bauabschnitts. Danach gelten dieselben Kurzparker-Tarife wie vor der Schließung, allerdings erhöhen sich die Nacht-, Sonn-, und Feiertagstarife sowie die Dauerparker-Tarife.
Die ersten 30 Minuten im Parkhaus Metropol verteuern sich von 80 Cent auf 90 Cent, und auch jede weitere halbe Stunde wird mit 90 Cent statt wie bisher mit 80 Cent berechnet. Die Nacht-, Sonn-, und Feiertagstarife steigen von 3,50 Euro auf 3,60 Euro.
Der Preis für einen Dauerstellplatz entspricht dem im Parkhaus Altstadt-Mitte, also 115,50 Euro statt wie bisher 110 Euro. Ein Stellplatz mit 13-Stunden-Tagesnutzung kostet 88,20 Euro (bisher 84 Euro), bei Halbtagesnutzung (sieben Stunden) werden monatlich 45,15 Euro (bisher 43 Euro) fällig.
Im Neckarparkhaus bleiben die gestaffelten Preise für die ersten 60 Minuten unverändert. Jede weitere Stunde wird zukünftig mit 1,80 Euro (bisher 1,70 Euro) berechnet. Ein Dauerstellplatz kostet dort 98,70 Euro (bisher 94,00 Euro).
Im Parkhaus Loretto bleiben die bestehenden Preise unverändert, ebenso auf dem Parkplatz Eisenhut.
In der vor Kurzem erst neu eröffneten Tiefgarage Hauptbahnhof sind die ersten 15 Minuten kostenlos (»Kiss & Ride«), danach werden bis 30 Minuten Parkdauer 90 Cent fällig, für die nächsten 30 Minuten (bis zu einer Stunde Parkzeit) weitere 90 Cent und für jede weitere angefangene Stunde 2 Euro. Der Tageshöchstsatz liegt in der Tiefgarage Hauptbahnhof bei 17,50 Euro – analog zu den anderen Parkhäusern.
- E-Laden
Stetig steigende Strompreise machen ab Januar auch das E-Auto-Laden an den Ladesäulen der Stadtwerke teurer. Je nach genutzter Ladeleistung und abhängig vom Standort der E-Ladesäule fallen unterschiedliche Preise für die Kilowattstunde Ladestrom an. Eine Übersicht findet sich auf den Seiten der Stadtwerke.
- Trinkwasser
70 Prozent des Trinkwassers im Tübinger Wassernetz stammt vom Vorlieferanten Bodensee-Wasserversorgung, ein weiterer Anteil von der Ammertal-Schönbuch-Gruppe. Infolge von deutlichen Preissteigerungen bei den Bezugskosten ist auch bei den Tübinger Trinkwasserpreisen eine Preisanhebung notwendig. Während die Verbrauchspreise konstant bleiben, erhöhen die Stadtwerke die Grundpreise. Exemplarisch: Für einen typischen Tübinger Zwei-Personen-Haushalt mit 90 Kubikmetern Jahresverbrauch steigen die Bezugskosten damit auf 20,64 Euro netto pro Monat (bislang 19,05 Euro netto). (pm)