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Sozialwissenschaft in Comicform: Ursula Offenberger erhält Lehrpreis der Uni Tübingen

Gelungene Wissensvermittlung im Netz

Ungewöhnliche Wissensvermittlung an der Uni: Ursula Offenberger und ihr Team nutzen die Möglichkeiten eines Comics.  GEA-REPRO
Ungewöhnliche Wissensvermittlung an der Uni: Ursula Offenberger und ihr Team nutzen die Möglichkeiten eines Comics. Foto: GEA-REPRO
Ungewöhnliche Wissensvermittlung an der Uni: Ursula Offenberger und ihr Team nutzen die Möglichkeiten eines Comics.
Foto: GEA-REPRO

TÜBINGEN. Online-Unterricht ist sehr gefragt. Wie Wissen im Netz vermittelt wird, spielt eine zunehmend größere Rolle. Ursula Offenberger hat’s mit einem Webcomic probiert und erhält dafür den Lehrpreis der Uni Tübingen.

Die 40-jährige Juniorprofessorin und promovierte Soziologin hat ein Masterseminar über eine wichtige Etappe in der Sozialforschung angeboten. »Chicagoer Pragmatismus in Theorie und Praxis: Ursprünge empirischer Sozialforschung in den USA« lautete der Titel am Institut für Erziehungswissenschaften.

Doch wie erzählt man das? Juniorprofessorin Ursula Offenberger hat zusammen mit ihrem Team aus Studierenden einen besonderen Dreh gefunden. Das Ganze gibt’s als Comic im Web – ein ungewöhnliches Medium im Wissenschaftsbetrieb. Und dieser Comic kann künftig auch in Seminaren eingesetzt werden.

Die Professorin am Methodenzentrum hat sich auch intensiv mit Genderforschung auseinandergesetzt. Titel ihrer Veröffentlichungen waren unter anderem »Geschlecht und Gemütlichkeit: Paarentscheidungen über das beheizte Zuhause«, »Stellenteilende Ehepaare im Pfarrberuf« oder »Christentum und Geschlecht: Wie divers sind Adam und Eva?«

Ursula Offenberger, Juniorprofessorin mit Schwerpunkt Lehre in Tübingen. FOTO: PRIVAT
Ursula Offenberger, Juniorprofessorin mit Schwerpunkt Lehre in Tübingen. Foto: Privat
Ursula Offenberger, Juniorprofessorin mit Schwerpunkt Lehre in Tübingen.
Foto: Privat

Beim Wissenschafts-Comic der Tübinger steht eine Form von Sozialforschung im Mittelpunkt, »in der Sozialwissenschaft, Politik und praktische Sozialarbeit noch nicht getrennt waren, sondern eine Einheit bildeten«. Außerdem werden »wegweisende Beiträge von Frauen zur Geschichte der Sozialwissenschaft« hervorgehoben. Im gängigen männerdominierten Klassiker-Kanon sucht man diese Perspektive eher vergebens.

Offenberger legt Wert auf die Feststellung, dass das Ganze ein Gemeinschafts-Projekt war. Leah Stange, Sofia Kohler und Karina Wasitschek (Co-Projektleitung), Maike Gerstenkorn (Illustration), Kevin Körner und Annika Nagat (Webdesign) haben es gemeinsam mit ihr entwickelt und umgesetzt.

Die Comicszenen werden mit Hyperlinks zu vielfältigen Quellen angereichert, zum Beispiel mit Originaltexten, Bildern und Videos. Dies soll eine multimediale Annäherung an die Geschichte ermöglichen. Eine öffentliche Verleihung des Lehrpreises wird’s wegen der Corona-Pandemie nicht geben. Zugriff zu den Comics erhält man über die folgenden Links. (ott)