OFTERDINGEN. Fichtenstange um Fichtenstange trugen Kinder, Jugendliche und einige Eltern den steilen Waldhang zwischen Ofterdingen und Dettingen hinab. Unten angekommen, entfernten sie mit dem Beil noch letzte Äste. Am Wegrand schichteten sie die Stämme ordentlich auf.
Bei frühlingshaften Temperaturen gerieten die Freiwilligen ins Schwitzen. »Bei dem Wetter macht es richtig Spaß«, sagte ein 13-Jähriger Royal Rangers Pfadfinder. Insgesamt nahmen gut 50 teil.
Dutzendfach hallte das Kreischen von Motorsägen durch das obere Dettinger Täle. Wie üblich im ausgehenden Winter, wenn Holzmacher es den Obstbaumbesitzern bei den Pflegearbeiten gleichtun.
Um halb 10 Uhr trafen die Teilnehmer ein und legten nach einer kurzen Unterweisung los. Alle hatten Arbeitshandschuhe und Fahrtenmesser dabei, einige auch Beile. Gutes Schuhwerk sei wichtig, gerade bei dem matschigen Boden, betonten die Organisatoren.
Passend zum Klima
Sie erklärten außerdem, wie die Polter richtig und bündig zu legen ist. Mit den Fichtenstangen, verbunden mit Sisalschnüren, errichten die Pfadfinder im Schwarzwald dann kunstvolle Bauten für ihr Pfingst- und Sommerlager.
Die Aktion diente gleichzeitig der Waldpflege, wie Förster Reinhold Gerster erklärte. Denn durch die Entnahme können klimastabile Laubbäume besser wachsen. Nebenbei lernten die Teilnehmer das handwerkliche Arbeiten mit Säge und Axt.
»Beste Voraussetzungen für eine gute Stimmung im Wald«, so Gerster. Das Ziel sei ein Wald mit zwei Dritteln Laubholz und einem Drittel Nadelbäume. Er zeigte sich begeistert über die von den Royal Rangers gelebte Erlebnis- und Umweltpädagogik durch Teamwork, Spaß und viel Aktion in freier Natur. Die ganze Aktion wurde zum zweiten Mal von angehenden Förstern der Hochschule Rottenburg geplant und angeleitet. »Auch das ist Nachwuchspflege«, erklärte der Ofterdinger Revierförster. (stb)