KREIS TÜBINGEN. Alles gut im Zeitplan – und die Kosten sind niedriger als gedacht. Höchst erfreut hat man im Tübinger Landratsamt den Stand beim Ausbau von Modul 1 der künftigen Regional-Stadtbahn zur Kenntnis genommen und dem Kreistag weitergegeben. Nach aktueller Aufstellung wird derzeit mit Ausgaben von 72,2 Millionen Euro für die Ammertalbahn gerechnet. Im Bescheid nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) war man noch von 88,4 Millionen Euro ausgegangen.
Die Kosten steigen nicht, sondern sie sinken, sogar um 16 Millionen: Das dürfte ziemlich einmalig sein, hat Landrat Joachim Walter festgestellt. Üblicherweise läuft es auch bei ÖPNV-Projekten anders herum.
Doch Walter ist vorsichtig. Gegenwärtig sind die 72,2 Millionen Euro nur eine Prognose. »Aber es sieht gut aus«, bestätigt der Landrat. Trotzdem mahnt der 60-Jährige: »Erst am Schluss wird zusammengerechnet.«
Gründlichkeit zahlt sich aus
Gründlichkeit bei der Kostenberechnung zahlt sich aus, hat man im Landratsamt auch schon bei anderen Projekten beobachtet. »Nicht Kosten drücken, um ein Vorhaben politisch durchzusetzen, sondern einen realistischen Kostendeckel festlegen«, gibt Walter stets als Maxime aus. Damit fährt man besser und hat wohl auch bei der Ammertalbahn jetzt die Genugtuung, dass man gut kalkuliert hat. Die Zuversicht wird dadurch genährt, dass bereits mehr als zwei Drittel der Aufträge vergeben wurden. Nach derzeitigem Stand ist der zweigleisige Ausbau bis Ende 2022 abgeschlossen. Und auch die Elektrifizierung der Ammertalbahn ist bis dahin fertig, heißt es im Landratsamt.
Im Einzelnen wurden viele Punkte abgearbeitet. Abgeschlossen sind der Grunderwerb, die vorbereitenden Maßnahmen (umwelt- und artenschutzrechtliche Maßnahmen, Leitungsverlegung, Änderung von Kreuzungen, Vegetationsarbeiten, Abriss Hartwaldbrücke, Baustraßen), ebenso die Sanierung des bestehenden Damms im Hartwald, die Kabelzugarbeiten, der Bau der zweigleisigen Abschnitte Unterjesingen und Entringen, der Bau der Oberleitungsfundamente und -masten, die Anpassung der Bahnübergänge.
Darüber hinaus wurde ein Baugleis in Altingen realisiert und die Ausführungsplanung für nahezu alle Gewerke abgeschlossen. (GEA)