OFTERDINGEN. Die Gemeinde Ofterdingen will, dass ihre Betriebe einen schnelleren Internetzugang bekommen. Insgesamt geht es um gut 70 Unternehmen, die in den Gewerbegebieten Schlattwiesen und Stetten einen Breitbandanschluss erhalten können – falls sie denn wollen. Mit den Tiefbauarbeiten im Vorfeld beauftragte der Gemeinderat Ofterdingen in seiner Sitzung am Dienstag die Firma NetCom BW.
Ganz auf seine Kosten kommt das Unternehmen damit allerdings nicht. Es erhält deshalb eine sogenannte »Wirtschaftlichkeitslückenförderung«, also einen Zuschuss in Höhe von gut einer Million Euro. Die Hälfte davon zahlt der Bund, ein Drittel das Land. Der Rest bleibt an der Gemeinde hängen. Für die Gewerbetreibenden selbst ist der Anschluss damit kostenlos.
Der Anlauf zum schnellen Internet war allerdings lang. Das erste Markterkundungsverfahren seitens des Landratsamts Tübingen in diesem Fall lief bereits im Jahr 2016. Nach einer öffentlichen Ausschreibung im August 2018 stand die Gemeinde Ofterdingen allerdings vor einem Problem: Kein Bieter hatte ein verbindliches Angebot abgegeben. Das Verfahren wurde daraufhin eingestellt.
Im vergangenen Jahr startete das Landratsamt einen neuen Anlauf, und es fanden sich schließlich zwei Unternehmen, die zur Abgabe eines Angebots motiviert werden konnten. Anhand von einer Bewertungsmatrix wurde nun die Vergabe entschieden. In diese flossen neben der Höhe des Zuschusses auch der Endkundenpreis, der Ausbauzeitraum, technische Kriterien und die Qualität des Marketing- und Vertriebskonzeptes mit ein.
Der genaue Zeitplan ist noch offen. Insgesamt müssen in beiden Gewerbegebieten zusammen knapp 4,5 Kilometer Neubautrasse geschaffen werden und fast 20 Kilometer Glasfaserkabel verlegt werden. Aus den Reihen des Gemeinderates war viel Zustimmung zu diesem Vorgehen zu vernehmen.
Dass sich die Gewerbetreibenden nicht an den Kosten beteiligen müssen, sei die richtige Entscheidung, um den Standort zu stärken. »Dann kann jeder Gewerbetreibende entscheiden, ob er einen Vertrag für schnelles Internet und Telefonie abschließt«, sagte Gemeinderat Frank Egerter (FWV). (GEA)