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Ofterdingen bringt Innenentwicklung einen Schritt voran

Mehr Möglichkeiten für sozialen Wohnungsbau. Kreisbau ist neuer Partner beim Gebiet »Aspergstraße«

Mittelfristig ist auch die Renovierung der Außenfassade des Rathauses in Ofterdingen geplant.  FOTO: LENSCHOW
Das Rathaus in Ofterdingen. Foto: Arnfried Lenschow
Das Rathaus in Ofterdingen.
Foto: Arnfried Lenschow

OFTERDINGEN. Die Gewerbebrache zwischen Aspergstraße und Bachsatzstraße in Ofterdingen soll schon bald belebt sein: Neben einem Supermarkt und mindestens zwei Arztpraxen sind zahlreiche Wohnungen und Reihenhäuser geplant. Der Gemeinderat brachte dieses Vorhaben in seiner Sitzung am Dienstag voran.

Obwohl es vom Baugesetzbuch nicht vorgeschrieben ist, gibt es eine frühzeitige Unterrichtung der Öffentlichkeit sowie der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange. »Das schafft für Investoren Rechtssicherheit«, erklärte Bürgermeister Joseph Reichert. Denn zu untersuchen sind beispielsweise Boden, Altlasten, Artenschutz, Verkehr, Lärm und mehr. »Wegen der Komplexität sollen die Fachplanungen möglichst früh einbezogen werden«, so Reichert.

Grundlage bildet der Entwurf von Architekt Marc Oei aus Stuttgart für das 2,7 Hektar große Gebiet. Im Gemeinderat betonte Oei, dass ein Supermarkt wie Edeka, mit dem gerade Gespräche geführt werden, 1 400 bis 1 500 Quadratmeter Fläche benötige, wenn er einen Frischebereich habe. Ob die gewünschten 40 oberirdischen Parkplätze erreicht werden, scheint indes fraglich. »Wir werden einige entlang der Straße einrichten können«, sagte Oei. Denn hauptsächlich sollen Kunden des Supermarktes ebenso wie die Bewohner der benachbarten Reihenhäuser und Geschossbauten (insgesamt etwa 100 Wohneinheiten) in der Tiefgarage parken. Oei sprach von 200 bis 300 Stellplätzen.

Auf dem Supermarkt sollen neben Büros und Arztpraxen ebenfalls Wohnungen entstehen. »Ein Neubaugebiet mitten im Ort braucht öffentlichen Raum«, sagte Oei. Deshalb ist nur eine größere Straße vorgesehen. Dafür soll es viele Bäume und vielleicht auch einen Spielplatz geben. »Es wird nicht jeder direkt vor der Haustür parken können«, stellte Oei klar. Anlieferungen seien aber möglich.

Im Gebiet »Aspergstraße« werde man mehr zu Fuß und weniger mit dem Auto unterwegs sein. Für »Altenwohnen« sind 4 300 Quadratmeter reserviert. Laut Oei sind 40 Prozent der Fläche mit Hochbau belegt. Die Geschosse seien ebenfalls im überschaubaren Rahmen. »Das ist kein hoch verdichtetes Gebiet«, so Oei.

Nach dem Beschluss des Gemeinderates stehen nun die Verhandlungen mit den vier Privateigentümern der Grundstücke an. Die Räumungsmaßnahmen laufen planmäßig, wie Projektentwickler und Kommunalberater Eugen Höschele berichtete. Neben der Kreissparkasse Tübingen wurde nun statt der bisher geplanten Immobilienentwicklungsfirma BPD (einer Tochter der niederländischen Rabobank) die Kreisbau Tübingen als Partner für den Wohnbau gewonnen. »Das eröffnet mehr Möglichkeiten auch für sozialen Wohnungsbau«, sagte Hö-schele. Der Wechsel sei »schadlos« und »geräuschlos« verlaufen. (GEA)