TÜBINGEN. Lange galten Kunstrasenplätze als höchst praktisch. Doch inzwischen ist klar, dass Umwelt-Risiken mit ihnen verbunden sind, weil sie mit Gummi-Granulat verfüllt sind. Die EU-Kommission will Produkte verbieten, denen bewusst Mikroplastik zugesetzt wird. Das hat erhebliche Auswirkungen auf die geplante Sanierung der Plätze.
In Tübingen gibt es 13 solche Plätze. Acht davon gehören den Sportvereinen. Und auf diese kommen hohe Kosten zu. Der tatsächliche Aufwand hängt vom Zustand und Aufbau des Platzes ab. Kalkuliert wird mit 300.000 bis 500.000 Euro pro Platz. Je nachdem, ob nur die oberste Schicht ausgetauscht wird oder auch die darunter liegende elastische Tragschicht erneuert werden muss.
Kork statt Gummi
Statt Gummi-Granulat soll mit Sand und etwas Kork verfüllt werden. Als Erstes will man den Platz in der Jahn-Allee erneuern, der in besonders schlechtem Zustand ist. Im Frühjahr wird mit den Arbeiten begonnen, sagt Tillmann Ottmar vom Fachbereich Bildung, Betreuung, Jugend und Sport. Die weitere Reihenfolge, immer ein Jahr später: SSC Tübingen, TV Derendingen und SV Unterjesingen.
Um die Finanzierung wird noch gerungen. Die Vereine sollen ein Viertel der Gesamtkosten in Eigenleistung erbringen und einen Zuschuss-Antrag beim Württembergischen Landessportbund stellen. Den größten Teil müsste aber die Stadt aufbringen.
Die Lebensdauer eines Kunstrasen-Spielfeldes wird mit 15 Jahren angegeben. Bei guter Pflege könne er allerdings wesentlich länger genutzt werden, heißt es im Amt. Die genauen Modalitäten für die Finanzierung will man nun Anfang 2022 klären. Bisher sind die Gemeinderäte uneins. (GEA)

