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Aktuell Kommunalwahl

Neue Liste will Härtenpolitik aufmischen

Die Einwohnerzahl der dörflich geprägten Gesamtgemeinde Kusterdingen mit den fünf Teilorten Kusterdingen, Wankheim, Mähringen, Jettenburg und Immenhausen liegt bei rund 8 500. Das hohe bürgerschaftliche Engagement spiegelt sich unter anderem in über 60 Vereinen wider. Zukunftsthemen sind auch über 40 Jahre nach der Gemeindereform das Zusammenwachsen der Dörfer sowie Wohnen im Alter, Einkaufsmöglichkeiten und Mobilität

Die Kandidaten der Neue Liste Kusterdingen. FOTO: PRIVAT
Die Kandidaten der Neue Liste Kusterdingen. FOTO: PRIVAT
Die Kandidaten der Neue Liste Kusterdingen. FOTO: PRIVAT

KUSTERDINGEN. Neben den vier bisher bereits im Gemeinderat vertretenden Listen FWV, Härtenliste, SPD und FDP tritt mit der Neuen Liste eine weitere bei der Wahl am 26. Mai an. 18 Bürgervertreter werden an dem Tag in den Gemeinderat gewählt. Weil es auf den Härten eine unechte Teilortswahl gibt, sind die Gemeinderäte als Vertreter für ihre Ortsteile zu wählen: für Immenhausen und Jettenburg je zwei, für Mähringen und Wankheim je drei und für Kusterdingen als größtem Teilort acht. Da das Ausfüllen der Stimmzettel nicht unkompliziert ist, gibt es bei jeder Wahl große Stimmverluste. Die Teilortswahl abzuschaffen, scheiterte allerdings vor gut zwei Jahren an einem Bürgerentscheid. Diesmal legt die Freie Wählervereinigung ihrem Wahlflyer deshalb einen Spickzettel bei, die Härtenliste hat sogar eine App konzipiert, die beim Ausfüllen der Stimmzettel helfen soll.

Ein Großteil der für die Härtenliste antretenden Kandidaten.  FOTO: PRIVAT
Ein Großteil der für die Härtenliste antretenden Kandidaten. FOTO: PRIVAT
Ein Großteil der für die Härtenliste antretenden Kandidaten. FOTO: PRIVAT

Die Freien Wähler, die stets die mit Abstand stärkste Fraktion im Gemeinderat stellt, bestimmte die Kommunalpolitik in Kusterdingen in den vergangenen Jahrzehnten entscheidend mit. Sie verstehen sich als bürgernah und unabhängig. Damit wirbt auch die Neue Liste. Auch sie betonen, ihre Entscheidungen parteiunabhängig zu treffen.

Zur Wahl 2014 hatte man das Kusterdinger Gremium von 22 auf 18 Sitze plus ein Ausgleichsmandat reduziert. Die FWV kam damals auf elf Mandate, die Härtenliste auf fünf, die SPD erhielt zwei Sitze, die FDP einen. Die Verkleinerung brachte vor allem der FWV und der FDP Verluste ein. Insgesamt zogen vor fünf Jahren fünf neue Mandatsträger ins Gremium ein. Diesmal werden es wohl deutlich mehr sein, da sieben amtierende Räte – darunter fünf von der FWV sowie Margrit Kämpfe von der SPD und Sabine Reichert von der Härtenliste – nicht mehr antreten. Mit der Neuen Liste gibt es außerdem weitere Konkurrenz um die Plätze im Gemeinderat.

Auf dem Gruppenbild der FDP fehlt Rainer Degen. FOTO: PRIVAT
Auf dem Gruppenbild der FDP fehlt Rainer Degen. FOTO: PRIVAT
Auf dem Gruppenbild der FDP fehlt Rainer Degen. FOTO: PRIVAT

Unumstrittener Stimmenkönig war 2014 wie auch bei den Wahlen davor Alfred Lumpp (FWV). Der 78-Jährige kandidiert nach 40 Jahren nicht mehr. Die Wahlbeteiligung lag vor fünf Jahren bei 57,5 Prozent.

In der kommenden Amtszeit wird das Gremium vor allem die Erweiterung und der Umbau der Härtenschule in Mähringen beschäftigen. Auch die 2,2 Millionen Euro teure Sanierung der Mehrzweckhalle, ein wichtiger Beitrag für das Vereinsleben im Teilort Kusterdingen steht jetzt an. Darüber hinaus sind weitere Reparaturmaßnahmen an der Kanalisation geplant. Mit dem Areal »Hinter dem Spital« wird in diesem Jahr außerdem ein neues circa 2,4 Hektar großes Mischgebiet mit vorerst rund 26 Baugrundstücken in Wankheim erschlossen.

Die Kandidierenden der SPD auf den Härten. FOTO: PRIVAT
Die Kandidierenden der SPD auf den Härten. FOTO: PRIVAT
Die Kandidierenden der SPD auf den Härten. FOTO: PRIVAT

Ein Thema für das neue Gremium wird der Aufbau der Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Venansault sein, die der jetzige Gemeinderat bereits in die Wege geleitet hat. Auch die Integration von Flüchtlingen und weitere Schritte zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen werden die Bürgervertreter weiter beschäftigen. Ebenso wie Maßnahmen, um dem demografischen Wandel zu begegnen sowie den ÖPNV und die Einkaufsmöglichkeiten auf den Härten zu verbessern. (GEA)