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Aktuell Nahverkehr

Neue App zeigt, wo der Bus unterwegs ist

Von Kirchentellinsfurt kommt man nun mit dem Bus ohne umzusteigen nach Mittelstadt

Im neuen Kleinbus zwischen Kirchentellinsfurt und Mittelstadt: Reutlingens OB Thomas Keck, sein Kirchentellinsfurter Amtskollege
Im neuen Kleinbus zwischen Kirchentellinsfurt und Mittelstadt: Reutlingens OB Thomas Keck, sein Kirchentellinsfurter Amtskollege Bernd Haug, (vorne von links), Jens Balcerek (Fair-Energie) und Mark Hogenmüller, Geschäftsführer des Fahrtunternehmens (dahinter von links). Foto: Sturm
Im neuen Kleinbus zwischen Kirchentellinsfurt und Mittelstadt: Reutlingens OB Thomas Keck, sein Kirchentellinsfurter Amtskollege Bernd Haug, (vorne von links), Jens Balcerek (Fair-Energie) und Mark Hogenmüller, Geschäftsführer des Fahrtunternehmens (dahinter von links). Foto: Sturm

KIRCHENTELLINSFURT. Eigentlich liegt Kirchentellinsfurt ganz gut zwischen den beiden Städten Tübingen und Reutlingen. Eigentlich. Wenn man jedoch den öffentlichen Nahverkehr betrachtet ist die Lage der Gemeinde an der Kreisgrenze weniger gut. Gerade an Busverbindungen nach Reutlingen mangelt es.

Umso zufriedener wirkte Kirchentellinsfurts Bürgermeister Bernd Haug am Freitag: »Jetzt haben wir endlich zwei Buslinien über die Kreisgrenze hinaus.« Nach der Linie, die Kirchentellinsfurt mit Pliezhausen verbindet, nahm Anfang dieser Woche die Linie Q93 zwischen Kirchentellinsfurt und Mittelstadt ihren Betrieb auf. Neben dem Kirchentellinsfurter Schultes stiegen am Freitag Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck, Bezirksbürgermeister Wilhelm Haug aus Mittelstadt und andere Honoratioren in den Kleinbus.

Die Strecke entstand, nachdem der Landkreis Reutlingen den Busplan komplett überarbeitete. Zu bisherigen Strecken kamen zuletzt neue Quartier-Buslinien – deswegen das Q vor der Nummer. Sie sollen Querverbindungen schaffen, vor allem in den nördlichen Teilen der Großstadt.

Die Linie Q93 bringt beide Orte näher zusammen. Mitten in der Linie liegt Rommelsbach, ein Knotenpunkt für den Nahverkehr im Reutlinger Norden. Von dort aus können Benutzer der neuen Linie auf die Linien 3 und 9 umsteigen, die beide zum Reutlinger Busbahnhof führen. Ohne Umstieg gehe es zwar nicht, so Bernd Haug, dennoch stelle die neue Linie eine »deutliche Verbesserung« dar. Sein Namensvetter Wilhelm Haug hieb in dieselbe Kerbe. Mittelstadt befand sich bisher in einer ähnlichen Lage wie Kirchentellinsfurt: »Der nächste Bahnhof in Bempflingen ist drei Kilometer entfernt. Nach Neckartenzlingen über die Kreisgrenze gibt es keine Verbindung. Der Bus nach Metzingen fährt nur einmal in der Stunde und nachts ist bei uns die Welt zu Ende«, fasste Wilhelm Haug zusammen.

Nun muss die neue Linie nur noch angenommen werden. »Die älteren Leute wollen den Bus«, sagt Bernd Haug. Der Kirchemer Schultes hofft dadurch auch auf eine Verlagerung des Verkehrs. Er sagt: »Das Auto hat bisher eine große Rolle gespielt, um nach Reutlingen zu kommen.« In manchen Wohngegenden seiner Gemeinde gab es dadurch enorme Probleme: Es scheint in Kirchentellinsfurt mehr Autos als Parkplätze zu geben. Umso mehr ärgerte es die Bewohner vor Ort, als vor Jahren eine direkte Busverbindung zwischen Kirchentellinsfurt und Reutlingen gestrichen worden war.

Mit der neuen Linie kommt ein bislang ungewohnter Service: Eine neue ÖPNV-Live-App, ein Baustein des neuen Betriebsleitsystems, zeigt den Fahrgästen in Echtzeit an, wo sich »ihr« Bus gerade befindet – auch an den Haltestellen. So lässt sich darüber hinaus recht einfach feststellen, wann der nächste Anschlussbus kommt. (mac)