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Aktuell Ferienprogramm

Nehrener Kinder lernen Fledermäuse kennen

Die Kinder der Ganztagsbetreuung Kerni erfahren, wieso Fledermäuse wie Katzen schnurren können und wie viel die Säugetiere verspeisen

Ilona Bausenwein zeigt Kindern wie eine Fledermaus ihre Zähne zeigt. Foto: sapotnik
Ilona Bausenwein zeigt Kindern wie eine Fledermaus ihre Zähne zeigt. Foto: sapotnik
Ilona Bausenwein zeigt Kindern wie eine Fledermaus ihre Zähne zeigt. Foto: sapotnik

NEHREN. Erwin schnurrt wie ein Kätzchen. »Das ist ein Zeichen dafür, dass sich der Fledermausjunge besonders wohlfühlt«, erklärt Ilona Bausenwein den Kindern des Ferienprogramms Kerni in der Kirschenfeldschule Nehren. Über mehrere Stunden gab sie den Jungen und Mädchen Einblicke in das Leben der Fledermäuse und erzählte die eine oder andere Anekdote aus ihrem Zusammenleben mit den Säugetieren.

Das Ferienprogramm der Ganztagsbetreuung »Kerni« in der Kirschenfeldschule startete in der letzten Woche der Sommerferien. Gemeinsam mit den Vereinen vor Ort organisierte der Förderverein für Kinder- und Jugendbildungsarbeit Nehren das Programm für die Grundschüler. Zur Mitte der Woche besuchte Bausenwein gemeinsam mit neun Fledermäusen die 17 Kinder des Ferienprogramms. »Alle Fledermäuse lieben Kinder«, sagt Bausenwein, die Fledermäuse bei sich aufnimmt, um sie wieder gesund zu pflegen. »Die Tiere merken am Geruch, wenn ein junger Mensch in ihrer Nähe ist. Die bekommen dann einen Welpenschutz. Selbst die frechsten Fledermäuse sind bei Kindern sehr lieb.«

Auf dem Speiseplan stehen bei den Tieren vorrangig Insekten. Ein paar Mehlwürmer hat Bausenwein auch mit in die Kirschenfeldschule gebracht. »Fledermäuse essen enorm viel. Wenn die Weibchen trächtig sind, müssen sie jede Nacht ihr komplettes Eigengewicht verspeisen«, erklärt die Fledermausexpertin. Doch Fledermäuse interessieren sich nicht nur für herzhafte Insekten. Sie naschen auch gerne. »Wenn ich am Wochenende bei mir zu Hause das Nutellaglas öffne, sind ganz schnell ganz viele Fledermäuse um mich herum versammelt«, sagt Bausenwein. Manchmal lässt sie die kleinen Säugetiere von der Schokocreme kosten.

Die Gier nach Süßem hat im Haushalt von Bausenwein, die dort gemeinsam mit einigen verletzten Fledermäusen lebt, schon zu einem besonderen Vorfall geführt. Als sie eine Mokkacremetorte zubereitete und dabei einen Handmixer benutzte, beschwerte sich Fledermaus Carlo lauthals über den Krach. Statt artig abzuwarten, bis das Geräusch aufhört, machte er sich zu einem Flug durch die Küche auf – und landete schließlich im Sahnetopf. »So schnell konnte ich gar nicht gucken«, sagt Bausenwein und lacht. »Nachdem sich Carlo weiter beschwert hat, dass er nun klebt, merkte er, wie süß die Sahnecreme ist. Er leckte sich komplett sauber – und hatte anschließend ziemliche Bauchschmerzen.« (sapo)