OFTERDINGEN/NEHREN. Während es beim Schindhaubasistunnel noch Jahre bis zur Realisierung dauern wird, ist das Verfahren bei der Endelbergtrasse bald ein großes Stück weiter: Der Planfeststellungsbeschluss wird in den kommenden Tagen gefasst werden. »Wir sind in den letzten Zügen«, erklärte Pressesprecher Matthias Aßfalg vom Regierungspräsidium Tübingen auf GEA-Anfrage. Damit rücken schließlich auch die Ausschreibungen in greifbare Nähe.
Rund fünf Jahre hat in diesem Fall das Planfeststellungsverfahren gedauert. Zuletzt wurden die Einwände gegen das Projekt zwei Tage lang im Oktober in der Ofterdinger Burghofhalle erörtert.
Planungen dauern Jahrzehnte
Vor allem vonseiten des Naturschutzes gibt es große Bedenken hinsichtlich der Trassenführung. Sie ist schließlich die Variante mit dem größten Landschaftsverbrauch. Umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen müssen vorgenommen werden. Immer wieder gab es Protestaktionen gegen dieses Projekt. Bis zuletzt hofften die Gegner, dass doch noch eine Tunnellösung favorisiert wird.
Die Planungen reichen dabei bis in die 90er-Jahre zurück. Damals wurden mehrere Varianten überprüft, darunter auch eine Tunnellösung auf der Bestandsstraße. Letztlich entschieden sich die Planer für die Trasse über den Endelberg. Ausschlaggebend waren vor allem die Kosten.
Aber auch verkehrliche Gründe spielten bei der Entscheidung eine große Rolle: Für den Bau eines Tunnels bei Ofterdingen wäre eine jahrelange Umfahrung nötig gewesen. Den Vorschlag der Initiative Steinlach mobil, einen einspurigen Tunnel zu bauen, lehnten die Planer ebenfalls ab. Er genüge den verkehrstechnischen Anforderungen nicht.
Insgesamt 6,9 Kilometer lang ist das Straßenbauwerk. Es umfasst 14 Brückenbauwerke, darunter eine rund 200 Meter lange Brücke über den Tannbach. Die Kosten wurden 2016 auf 100,6 Millionen Euro geschätzt. Die Verkehrsprognose für 2035 liegt bei rund 35.000 Kraftfahrzeugen täglich. (iwa)