Palmer hatte am Freitag mit einer verbalen Auseinandersetzung mit einer Gruppe vor einer Migrationskonferenz in Frankfurt am Main für Aufsehen gesorgt. Vor einem Gebäude der Goethe-Universität hatte er zu Art und Weise seiner Verwendung des »N-Wortes« Stellung bezogen. Als er mit »Nazis raus«-Rufen konfrontiert wurde, sagte Palmer zu der Menge: »Das ist nichts anderes als der Judenstern. Und zwar, weil ich ein Wort benutzt habe, an dem Ihr alles andere festmacht. Wenn man ein falsches Wort sagt, ist man für Euch ein Nazi. Denkt mal drüber nach.« Mehrere Medien berichteten über den Vorfall. Mit dem sogenannten N-Wort wird heute eine früher in Deutschland gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze umschrieben.
Schlauch, der früher selber für die Grünen politisch aktiv war, teilte mit: »Keine noch so harte Provokation, keine noch so niederträchtigen Beschimpfungen und Beleidigungen von linksradikalen Provokateuren rechtfertigten, eine historische Parallele zum Judenstern als Symbol der Judenverfolgung in Nazi-Deutschland herzustellen. Da gibt es nichts mehr zu erklären, zu verteidigen oder zu entschuldigen.«
Palmer stand bereits mehrfach wegen umstrittener Äußerungen in der Kritik. Ein Parteiordnungsverfahren der Grünen endete mit dem Kompromiss, dass er bis Ende dieses Jahres seine Parteimitgliedschaft ruhen lassen muss. Palmer hatte Rezzo Schlauch bislang stets auf seiner Seite. Im Parteiordnungsverfahren hatte Schlauch Palmer rechtlich vertreten und auch beim Wahlkampf in Tübingen unterstützt. (dpa)