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Nach mehr als 250 Jahren: Wirtshaus »Krone« in Ofterdingen wird abgerissen

Baujahr 1780: über 250 Jahre stand das alte Wirtshaus in Ofterdingen, das zuletzt als Hotel und Restaurant genutzt wurde. Noch ist nicht klar, was auf dem Areal entstehen wird.

Ein Stückchen Geschichte weniger: Der Fachwerkbau an der B 27 steht nicht unter Denkmalschutz und wird abgerissen.  FOTO: MEYER
Ein Stückchen Geschichte weniger: Der Fachwerkbau an der B 27 steht nicht unter Denkmalschutz und wird abgerissen. FOTO: MEYER
Ein Stückchen Geschichte weniger: Der Fachwerkbau an der B 27 steht nicht unter Denkmalschutz und wird abgerissen. FOTO: MEYER

OFTERDINGEN. Der Beschluss steht schon seit etwas mehr als einem Jahr fest: Das um 1780 erbaute, frühneuzeitliche Wirtshaus »Krone« wird per Beschluss des jetzigen Eigentümers gegenwärtig abgerissen. Fast 250 Jahre war der ikonische Fachwerkbau samt Nebengebäude an der Bundesstraße 27 (Tübinger Straße 6, 8 und 10) maßgeblich für das Ortsbild in Ofterdingen. Zuletzt wurde in dem Gebäude ein Hotel und Restaurant betrieben.

Nun zieren verrostete Container und Schutthaufen das Areal. Die Abrissarbeiten waren unvermeidbar: Lediglich das Wirtshausschild der Krone ist denkmalgeschützt, nicht aber das charmante Fachwerkhaus selbst.

Was entsteht auf dem Areal?

Obwohl der damalige Abrissbeschluss bei vielen Gemeinderäten Unverständnis und Gram hervorrief, waren dem Gremium und Bürgermeister Joseph Reichert die Hände gebunden. Denn: Der Eigentümer des Grundstücks hatte einen korrekten Antrag auf Abbruch gestellt, und die damaligen, mittlerweile überworfenen Pläne für Neubauten folgten dem bestehenden Bebauungsplan. Das Gebäude vor Beschluss unter Denkmalschutz zu stellen, wäre nicht rechtens gewesen.

Aus diesen Gründen war am Ende für den Abriss keine Zustimmung des Gemeinderats notwendig. Um das Gelände und die Krone selbst zu kaufen, fehlten der Gemeinde die finanziellen Mittel. Was nach den Abrissarbeiten nun konkret auf dem Areal entstehen soll, ist noch ungewiss. »Der Eigentümer und Investor möchte sich gegenwärtig dazu nicht äußern«, erklärte Sophie Edlich vom Hauptamt Ofterdingen. (pru)