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Aktuell Großprojekt

Musik auf der Baustelle

Gomaringer Bauausschuss in der Kindlerschen Fabrik. Deutschlandfunk organisiert Konzert im Sommer

Hier wird mal der Polizeiposten sein: Albert Hörz (zweiter von links) berichtet den Bauausschuss-Mitgliedern vom Fortgang der Ar
Hier wird mal der Polizeiposten sein: Albert Hörz (zweiter von links) berichtet den Bauausschuss-Mitgliedern vom Fortgang der Arbeiten in der derzeit prominentesten Baustelle in Gomaringen. FOTO: WALDERICH
Hier wird mal der Polizeiposten sein: Albert Hörz (zweiter von links) berichtet den Bauausschuss-Mitgliedern vom Fortgang der Arbeiten in der derzeit prominentesten Baustelle in Gomaringen. FOTO: WALDERICH

GOMARINGEN. Geo Pflumm kam gleich in Gummistiefeln. Das Schuhwerk war gut gewählt. Die Kindlersche Fabrik ist noch meilenweit davon entfernt, einen akzeptablen Bodenbelag zu haben. Im Sommer will dort der Deutschlandfunk ein Konzert ausrichten. Derzeit wird noch mächtig gegraben. Von den Baufortschritten überzeugten sich die Gemeinderäte vor der Sitzung des Bauausschusses am Dienstagabend.

»Wir tasten uns vor von Schwierigkeit zu Schwierigkeit«, sagt Albert Hörz. Aber die Baustelle in der Gomaringer Bahnhofstraße begeistert den Architekten auch: »Sie bekommen da ein richtiges Schmuckkästlein«, sagt er und strahlt. Beeindruckt ist auch Lisa Schleif-Zeeb. Sie hat 39 Jahre in dem Gebäude gearbeitet. »Dieses Haus ist voll mit Erinnerungen.«

Klassik mit vier Marimbas

Dass in Gomaringen derzeit Großes geschieht, ist bis zum Deutschlandfunk vorgedrungen: In der Reihe Baustellenkonzerte wird dort im kommenden Sommer »The Wave Quartet« zu hören sein. Die österreichische Formation aus vier Schlagzeugern hat sich auf die Marimba, eine Art Riesen-Xylofon, spezialisiert. Mit dem Instrument spielen die Musiker unter anderem Johann Sebastian Bach. Im Januar treten sie in der Elbphilharmonie Hamburg auf. Am 4. September sind sie in Gomaringen zu hören. Der Erlös des Konzertes kommt dem Sanierungsprojekt zugute.

Derzeit ist das aber noch nicht so recht vorstellbar. Jetzt muss erst die Bodenplatte errichtet werden, sagt der Architekt. Und dabei sind die Bauarbeiter auf manche Überraschungen gestoßen. Die Fundamente gründen nicht so tief, wie es Probeöffnungen haben vermuten lassen. Sie müssen daher mehr unterfangen werden. Außerdem sind Unterbauten aus Beton im Außenbereich schadstoffbelastet und müssen entsprechend entsorgt werden. Das verursacht Mehrkosten von rund 200 000 Euro. Die Projektreserve schrumpft damit auf rund 763 000 Euro.

Ein dickes Paket an Vergaben erwartete die Ausschussmitglieder anschließend im Ratssaal – von der Heizung bis zum Dach. Deutlich günstiger werden die Fensterbauarbeiten. Das liegt an neuen Vorgaben des Denkmalamtes. Die Behörde gibt sich nun mit weniger Sprossen zufrieden. Auch dürfen die Sprossen auf die Fensterscheibe aufgesetzt werden. Das mindert die Kosten um 280 000 Euro.

Trotz europaweiter Ausschreibung haben in erster Linie Firmen aus der Region ihre Angebote abgegeben. Den weitesten Weg hat die Firma Reinhold Herbst. Sie reist aus Dinkelsbühl an, um die Fassade zu sanieren. Schade findet Bürgermeister Steffen Heß, dass bisher keine Gomaringer Firma beteiligt ist. Aber das könne sich ja noch ändern. Bei den Klempnerarbeiten wurden bisher noch keine Angebote abgegeben. Deshalb gibt es dort nun eine beschränkte Ausschreibung. Die Mitglieder des Bauausschusses gaben einen einstimmigen Empfehlungsbeschluss für die Arbeiten. (GEA)