KREIS TÜBINGEN. Dass das Gomaringer Feuerwehrhaus saniert und erweitert wird, steht seit dem Gemeinderatsbeschluss vom Oktober fest. Nun war aber wohl doch noch ein Feinschliff nötig: Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung stellten Verwaltung und Architekten eine neue Variante vor, die auf dem bereits bestehenden Beschluss aufbaut. Ein Quäntchen mehr wird sie kosten, erhöht aber die Sicherheit, wenn's schnell gehen muss.
Denn: »Diese Sicherheit muss beim Einsatz gewährleistet werden«, sagte Marcel Modschiedler, Fachbereichsleiter Bauen und Technik in der Wiesaz-Gemeinde. Konkret geht es um die Alarm-Infrastruktur. »Die musste im hinteren Bereich umgeschichtet werden«, erklärte Architekt Werner Gaiser. Die Optimierung habe eine leichte Erhöhung der Kostenberechnung auf rund 7,68 Millionen Euro ergeben, wie Modschiedler ausführte. Im Oktober war man noch von rund 7,5 Millionen Euro ausgegangen. Basierend auf dieser Rechnung wurden die Gewerke vertieft geplant und überprüft. Es bleibe dabei, die Fahrzeughalle zurückzubauen und deutlich vergrößert neu zu errichten. Die Kalthalle werde in den Komplex integriert und die anhängenden Räumlichkeiten grundsaniert. »Wir machen das Gebäude aus den 80ern fit für die nächsten 50 Jahre«, versprach Gaiser. »Und das geht nur mit einer Entkernung.« Die Tragstruktur bleibe dabei erhalten, alles andere werde erneuert.
Auch das Aggregat wird gefördert
Da die bisherigen Stellplätze der Feuerwehrautos nicht der gegenwärtigen DIN-Norm entsprechen, müssen diese - um Anspruch auf Fördergelder zu haben - neu geplant werden. Denn nach der neuen Verwaltungsvorschrift des Innenministeriums über Zuwendungen für das Feuerwehrwesen, die Anfang Januar in Kraft tritt, werden nur für Neubauten Fördergelder ausgeschüttet. Der geplante Rückbau in Gomaringen zählt als Neubau. »Vor allem die Raumhöhe ist bislang zu niedrig«, erklärte der Architekt. Im Oktober hatte man bezüglich des Förderanspruchs noch keine Gewissheit, doch nun steht fest: »Die zehn geplanten Stellplätze sind grundsätzlich förderfähig«, so Modschiedler. Eine knappe Million Euro würde das Land dann dazuschießen. Da auch der Bedarf nachgewiesen werden muss, plant die Gemeinde die Anschaffung für zwei weitere Fahrzeuge in den kommenden Jahren - womit Gomaringen dann zehn Einsatzfahrzeuge zur Verfügung stehen würden. Zusätzlich werde das Notstromaggregat mit 30.000 Euro unterstützt, die Gesamtkosten belaufen sich dabei auf 45.000 Euro - sind aber noch nicht in den Gesamtkosten enthalten.
Trotzdem: Bis zum positiven Förderbescheid ist noch nichts in ganz trockenen Tüchern. »Bis Februar muss der Antrag eingereicht werden, das geht aber auch kurzfristig«, erklärte Modschiedler. Vorbereitet sei er bereits, jetzt komme es auf die Abstimmung im Gemeinderat an. Wenn alles glattlaufe, liege der Bescheid dann vor der Sommerpause im kommenden Jahr vor. Alle Akteure - Bezirks- und Kreisbrandmeister eingeschlossen - hätten bei der neuen Variante keine Bedenken. »Unser Ziel ist eine Baugenehmigung im Sommer«, fasste Modschiedler zusammen.
Zwischenlösung kostet extra
Bezüglich einer Zwischenlösung, wo die Feuerwehr während der Bauarbeiten untergebracht wird, gibt es ebenfalls Bewegung: Eine mögliche Auslagerung in eine Halle sei deutlich günstiger als eine Container-Lösung, wie Modschiedler sagte: »Wir stehen kurz vor einer Nutzungsvereinbarung.« Eventuell könne man mit einer Zusage noch vor Weihnachten rechnen. Ob die Kosten dafür bereits mit einkalkuliert seien, wollte Maximilian Völl von der SPD wissen. Laut Verwaltung müsse man für 27 Monate mit einer »Warmmiete« von 160.000 Euro rechnen - die dann noch obendrauf komme. Der Gemeinderat stimmte einhellig für die neue Variante. (GEA)