GOMARINGEN. Im Gomaringer Arbeitskreis Jugend und Familie hat es Schulsozialarbeiter Dirk Steurer schon angedeutet, im Verwaltungs- und Finanzausschuss führte er es weiter aus: Schulsoziarbeit und soziale Gruppenarbeit hatten in den vergangenen Monaten mit gravierenden personellen Veränderungen zu kämpfen. »Vieles steht jetzt auf dem Prüfstand«, berichtete Steurer. Nach wie vor nehmen aber individuelle Einzelfallhilfe und Beratung der Eltern den größten Raum der Schulsozialarbeit ein.
Lisa Paul, zuständig für die Soziale Gruppenarbeit und Schulsozialarbeit im Grundschulbereich verließ zum 1. Juli die Schule, gleichzeitig reduzierte Steurer auf 50 Prozent. Die frei werdenden Stellen übernahmen Silke Hildenbrand und Nina Vidoni. In den Faschingsferien verabschiedete sich Vidoni in Elternzeit. Sie wird nun von Susanne Schetter vertreten. Dabei ist Schetter für den Grundschulbereich zuständig, Steurer nach wie vor für die Werkrealschule.
Das neue Team muss sich erst noch einspielen. Allen personellen Veränderungen zu Trotz sei aber das Angebot der Schulsozialarbeit auch im vergangenen Jahr gut angenommen worden, berichtete Steurer. Das lässt sich anhand der Fallzahlen gut sehen. 106 Schüler und Schülerinnen waren an bis zu drei Terminen in einer Beratung. Weitere 89 wurden von den Schulsozialarbeitern länger begleitet. Dazu kamen 115 Elterngespräche und 172 Gespräche mit dem Lehrerkollegium. Damit verzeichnete Steurer in fast allen Bereichen einen leichten Anstieg.
Zurückgegangen seien allerdings die Klassenprojekte von 15 im Jahr 2018 auf elf im vergangenen Jahr 2019, sagte der Schulsozialarbeiter. »Sie haben sich auf eine gute sinnvolle Zahl reduziert.«
Gut nachgefragt ist nach wie vor die Soziale Gruppenarbeit. Dort lernen verhaltensauffällige Kinder in vielfältiger Weise mit anderen umzugehen. In Rollenspielen können sie Grenzen austesten. Sie lernen, sich Ziele zu setzen und diese auch bei Rückschlägen weiterzuverfolgen. Übungen und Spiele sollen das Selbstbewusstsein stärken. Sie bekommen Unterstützung bei den Hausaufgaben und erlernen beim gemeinsam zubereiteten Imbiss mit Lebensmittel umzugehen. Im Werkrealschulbereich setzen sich die Kinder und Jugendliche auch mit Gewalt und gewaltfreier Kommunikation auseinander. Ein wichtiges Thema ist mittlerweile die medienfreie Freizeitgestaltung.
Der Bedarf an diesem Angebot ist so groß, dass es Wartelisten gibt, so Steurer und Schetter. Allein in der Grundschule haben Lehrer für 15 Kinder aus den Klassen zwei bis vier Bedarf angemeldet. Aufgenommen können allerdings nur acht. Da könnte nur eine zweite Gruppe Abhilfe schaffen. (iwa)