NEHREN. Ein quirliger bunter Vogel flattert nun wieder durch Nehrens Gastronomieszene: Der »Eisvogel« an der Reutlinger Straße hat pünktlich zu seinem ersten Geburtstag seine Veranstaltungsreihe wieder aufgenommen. In kurzer Zeit waren die Plätze für das Krimi-Hörspiel aus den Sechzigerjahren ausgebucht gewesen. Zur Feier des Tages konnten sich die Besucher auch kulinarisch verwöhnen lassen.
»Heute ist coronafrei«, verkündete Sandra Hellmuth und begrüßte die Gäste zwischen amerikanischen Straßenkreuzern und Mopeds aus der Nachkriegszeit. Wobei Gäste nicht der korrekte Begriff sein könnte – Fans trifft es sicher besser.
Von Applaus und Jubel unterbrochen blickte die »Eisvogel«-Wirtin auf das vergangene Jahr zurück. Menschen zusammenbringen wollen ihr Mann Olaf und sie, Menschen, die wie die beiden die Begeisterung teilen für Oldtimer, Swingmusik, den Style der Zwanziger- bis Fünfzigerjahre. Zusammengebracht haben die beiden am Samstagabend auch Kultur und Kulinarik, die sich in Form eines Krimi-Hörspiels von 1961 um Kommissar Maigret und einem viergängigen Menü abwechselten.
Einen Radioapparat vom Typ »Grundig Zauberklang« aus den Fünfzigern hatten die »Eisvögel« mit zwei ebenso alten externen Lautsprechern verbunden. An jeder Stelle des Lokals war so die markante Stimme von Paul Dahlke gut zu verstehen, der den Kommissar Maigret sprach.
Mann und Revolver weg
Die Story: Ein geheimnisvoller junger Mann war an der Privatadresse des Ermittlers erschienen und hatte dort, ohne den genauen Grund zu nennen, Maigret erwartet. Madame Maigret hatte ihn eingelassen. Als Maigret jedoch zurückkehrte, war der Besucher verschwunden, ebenso wie ein 45er-Revolver.
Bald fällt der Verdacht auf einen gewissen Alain Lagrange. Als dann noch herauskommt, dass dessen angeblich kränklicher Vater nächtens einen auffällig schweren Koffer aus seiner Wohnung weggeschafft hat, werden die Zuhörer in einen spannenden Strudel der Ereignisse hineingezogen. Was die Fans freuen dürfte: Weitere Hörspiel-Abende sind vorgesehen. Für Samstag, 12. Juni, steht zunächst eine Ausfahrt über die Alb mit anschließendem Ausklang beim »Eisvogel« auf dem Programm. (GEA)