Einer der Besucher ist Philipp Sautter aus Eningen. »Ich hab die ersten Bilder der Eulen auf Social Media gesehen«, sagt er. Sautter ist begeisterter Naturfotograf - also hat er nach seiner Entdeckung auf Social Media seine Kamera eingepackt und ist selbst nach Tübingen gefahren. An diesem nass-kalten Samstag ist er schon zum zweiten Mal vor Ort, nun ohne Kamera. Dass Eulen in der Stadt überwintern, sei übrigens nichts ungewöhnliches, sagt Sautter. Er erzählt außerdem, dass sich Naturfotografen viel über Facebook und Instagram austauschen. Auf Facebook heißt eine der wichtigsten Gruppen »Schwäbische Alb - Bildschöne Erlebnisse«. Dort finden sich mittlerweile dutzende Bilder der Tübinger Eulen. »Sind die festgeklebt? Die saßen vor zwei Wochen schon genauso da«, fragt ein Facebook-Nutzer unter den Bildern. Andere machen ihre Freunde auf die Eulen aufmerksam und verabreden sich via Facebook dazu, ebenfalls nach Tübingen zu fahren. Nochmal andere Nutzer schwärmen von den nachtaktiven Tieren: wunderschön seien sie, faszinieren, die Ruhe in Person.
Durch die Eulen-Fotos in dieser Facebook-Gruppe ist auch ein anderer Fotograf, der an diesem Samstag vor Ort ist, auf die Tübinger Tiere aufmerksam geworden. Er ist extra aus Kirchheim angereist, berichtet er - und das schon zum zweiten Mal. Vor dem Baum, auf dem die Eulen sitzen, steht ein Schild: Man solle bitte nicht mit Blitz fotografieren, steht drauf. Das erschrecke die Eulen, die tagsüber schlafen. Die Zuschauer an diesem Samstag halten sich ans Regelwerk: Gesprochen wird nur im Flüsterton, geknipst nur ohne Blitz. Als der Regen wieder einsetzt, verschwinden ein paar, andere ziehen sich eine Kaputze über und bleiben stehen. So ein bisschen Regen verschreckt keinen waschechten Eulen-Fan. (GEA)