KIRCHENTELLINSFURT. Christian Haker ärgert sich: Seine Nachbarn können seit zwei Wochen weder telefonieren noch ins Internet noch fernsehen. Bei privaten Bauarbeiten auf der Schloßgartenstraße ist eine Leitung beschädigt worden. Insgesamt sind vier Haushalte von dem Schaden betroffen. »Eine Familie ist Kunde bei der Telekom. Dort hat das Unternehmen umgehend die Leitung repariert. Die anderen drei Haushalte sind Kunden bei Vodafone – und es passiert bisher rein gar nichts«, sagt Haker, der sich mit einer E-Mail an den GEA gewandt hat.
Für Haker ist es nicht nachvollziehbar, wieso Vodafone so lange braucht, um den Schaden zu beheben. »Der Bauherr hat bereits vor zwei Wochen die Schadstellen frei gebaggert und teilweise Leerrohre verlegt, um eine zügige Wiederherstellung zu ermöglichen. Vodafone besichtigte den Schaden inzwischen mehrfach, ohne aber eine Aussage bezüglich eines Reparaturtermins zu machen«, sagt Haker.
Die Betroffenen haben, so berichtet Haker, Vodafone mehrfach über die Servicestelle kontaktiert. »Auf mehrere Nachfragen bei Vodafone erhalten die Betroffenen nur unverbindliche, teilweise beleidigende Antworten. Inzwischen legt man kurzerhand den Hörer auf, und zeigt sich nicht länger gesprächsbereit«, erklärt Haker. Er befürchtet, dass die Reparatur noch dauern wird. Denn bisher gebe es vonseiten Vodafones keine Aussage dazu. Haker habe es betroffen gemacht, dass seine Nachbarn, die schon etwas älter sind, hilflos dastehen. Deswegen habe er sich nun an die Öffentlichkeit gewandt. Letzte Aussage von Vodafone sei gewesen, dass sie am gestrigen Mittwoch zwischen 9 und 11 Uhr den Schaden beheben. »Aber von ihnen war nichts zu sehen«, sagt Haker.
Keine Infos zu Leitungen
Auch die Gemeindeverwaltung ist nicht darüber informiert, dass Vodafone arbeiten an der Schloßgartenstraße ausführen wird. »Wenn für Baumaßnahmen eine Straße zeitweise gesperrt werden muss, muss die Baufirma das eigentlich bei uns anmelden«, sagt Max Leibssle vom Ordnungsamt. Bisher sei dies aber nicht der Fall gewesen. Auch sonst liegen der Gemeindeverwaltung keine Informationen zu dem Fall vor.
Vodafone bestätigt auf Nachfrage des GEA, dass die beschädigte Leitung bekannt ist und verspricht, dass sie nach menschlichem Ermessen im Laufe des heutigen Donnerstags repariert werden soll. Dem Konzern sei bewusst, dass es hier nicht nur um die Wiederherstellung einer Zufuhrstrecke geht, sondern um Kunden, die den Anschluss an das Kabelnetz von Vodafone wünschen und benötigen. »Wir setzen alles Menschenmögliche daran, dass die betroffenen Kunden schnellstmöglich wieder das Kabel TV, Internet und Festnetztelefon nutzen können«, betont ein Sprecher des Konzerns.
Bisher haben die Techniker mit Hochdruck an der Instandsetzung gearbeitet, heißt es. »Allerdings kann der Schaden nur durch Tiefbauarbeiten mit Reparatur der zerstörten Fasern sowie Austausch eines defekten Bauteils und Neu-Einpegelung der gesamten Zufuhrstrecke behoben werden. Diese Arbeiten werden aktuell so akribisch vorbereitet, dass sie in Kürze gestartet und dann innerhalb von ein bis zwei Tagen vor Ort vollendet werden können - ohne wochenlange Baugruben«, heißt es von Vodafone. (sapo)