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Aktuell Betreuung

Kindergartengebühren in Nehren steigen um fünf Prozent

Nehrener Gemeinderäte entscheiden sich dafür, zwei Erhöhungen auf einmal vorzunehmen

Wartelisten, wie sie manch andere Kommune im Umland führen müssen, sind in Metzingen noch nicht notwendig.  FOTO: DPA
Spielzeug liegt im Sandkasten einer Kita. FOTO: DPA
Spielzeug liegt im Sandkasten einer Kita. FOTO: DPA

NEHREN. Die Betreuung in den Nehrener Kindergärten wird teurer. Fünf Prozent mehr als bisher sollen Eltern ab September zahlen. Das hat der Gemeinderat am Montagabend entschieden. Damit folgt die Gemeinde der Empfehlung des Gemeinde- und Städtetags Baden-Württemberg sowie der Vier-Kirchen-Konferenz von Anfang Juli dieses Jahres. Auch für die vergangenen Monate unter Corona hat die Gemeinde entschieden, was die Betreuung kosten soll.

Eigentlich werden die Kindergartengebühren einmal im Jahr erhöht. Doch im vergangenen Jahr hat es Nehren bei den Sätzen für das Kindergartenjahr 2018/19 belassen. Die Eltern mussten nicht mehr bezahlen. Der Grund dafür ist, dass die Gemeinde plant, auf ein anderes Modell umzusteigen. »Es läuft bei uns in Nehren langfristig auf eine einkommensabhängige Kindergartengebühr hinaus«, sagte Bürgermeister Egon Betz.

Neues Modell angestrebt

Doch bisher gibt es dieses Modell nicht. Deshalb stand in der jüngsten Sitzung zur Diskussion, ob die Gebühren ab September für das Kindergartenjahr 2020/21 um rund drei Prozent erhöht werden. Das entspricht der Empfehlung des Gemeindetags, des Städtetags und der vier Kirchen Konferenz für das noch bis September laufende Kindergartenjahr. Eine andere Möglichkeit: Die Gemeinde erhöht gleich um fünf Prozent, also um drei plus zwei Prozent – und nimmt so zwei Stufen auf einmal. Für das kommende Kindergartenjahr empfehlen die drei Verbände eine erneute Erhöhung um 1,9 Prozent. Die fünf Prozent setzen sich dann aus den beiden Empfehlungen für 2019/20 und 2020/21 zusammen.

Der Gemeinderat stimmte für die fünf Prozent. Tanja Schmidt (SPD) und Karl Heinz Nill (Bürgerliche und CDU) enthielten sich. »Ich würde um einen Schritt erhöhen und dann die einkommensabhängigen Gebühren beschließen. Wir können ja ambitioniert an die Sache rangehen«, sagte Schmidt. Nill reihte sich ein. »Ich bin für eine Erhöhung um drei Prozent und so schnell es geht für die gestaffelte Gebühr.« Bürgermeister Betz sprach sich hingegen eindeutig für die zwei Stufen aus. »Die Eltern sind ein Jahr entlastet worden«, sagte Betz.

Grundsätzlich ist es vorgesehen, dass die Gebühren rund 20 Prozent der Betriebskosten des Kindergartens decken. »Derzeit erreichen wir das nur im Ganztagsbereich«, sagte Betz. Der Kostendeckungsgrad der Regelbetreuung und der verlängerten Öffnungszeiten in der Betreuung ab drei Jahren lag bei knapp zehn Prozent.

Abrechnung stundenweise

In der Sitzung haben die Gemeinderäte auch die Gebühren für die Notbetreuung wegen Corona im Zeitraum von April, Mai und Juni beschlossen. Fest steht nun, dass die Gemeinde für die wenigen Kinder, die im April in den Einrichtungen betreut worden sind, keine Gebühren erhebt. Für Mai und Juni sollen die Eltern genau die Stunden bezahlen, in denen ihre Kinder betreut worden sind. Die Zeit der Anwesenheit der Kinder wird dafür erfasst. Falls es noch einmal eine Pandemie geben wird, in der wieder eine Notbetreuung nötig wird, soll diese Regelung weiterhin gelten. Ab Juli gelten wieder die üblichen Gebühren.

Wegen Corona gibt es weiterhin Hygieneauflagen in den Kindergärten. So dürfen die Gruppen nach wie vor nicht untereinander in Kontakt kommen. »Wir müssen in den kommenden Wochen noch einmal über das pädagogische Konzept unserer Einrichtungen sprechen«, sagte Dagmar Schaal-Schneider, die für die Gesamtleitung der Kindertagesbetreuung in Nehren zuständig ist. (sapo)

KINDERGARTENGEBÜHREN

Die Vorschläge der Verbände

Für das Kindergarten- und Krippenjahr 2020/21, empfehlen der Städtetag, der Gemeindetag und die Vier-Kirchen-Konferenz folgende Gebühren:

Kindergarten:

- für ein Kind mit aus einer Familie mit einem Kind bei zwölf Monaten 119 Euro / elf Monate 130 Euro

- zwei Kinder zwölf Monate 92 Euro, 100 Euro für elf Monate

- drei Kinder zwölf Monate 61 Euro, 67 Euro bei elf Monaten

- vier Kinder oder mehr 20 Euro bei zwölf Monaten und 22 Euro bei elf Monaten

Krippen:

- ein Kind kostet für zwölf Monate 352 Euro, für elf Monate sind es 384 Euro

- zwei Kinder zwölf Monate 261 Euro, elf Monate 285 Euro

- drei Kinder zwölf Monate 177 Euro, 193 Euro bei elf Monaten

- vier Kinder zwölf Monate 70 Euro, elf Monate 76 Euro (GEA)