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In Mähringen wetteifern Ostereier-Weitwerfer um den goldenen Schokohasen

Ostereierweitwurf in Mähringen. In der Einstiegsklasse der Mädchen unter sechs Jahren geht’s um Zentimeter. Foto: Jürgen Meyer
Ostereierweitwurf in Mähringen. In der Einstiegsklasse der Mädchen unter sechs Jahren geht’s um Zentimeter.
Foto: Jürgen Meyer

KUSTERDINGEN-MÄHRINGEN. Dem Schwäbischen Albverein verdanken wir vieles: Er hat den Weg für den Tourismus geebnet. Aber die Mitglieder sehen sich auch als Bewahrer von Brauchtum. Die Ortsgruppe Mähringen hat vor über sechzig Jahren die Tradition des Eierrugelns wieder in Schwung gebracht und als Eierwerfen neu erfunden. Auch diesen Ostermontag flogen auf dem Reinenberg die Eier. Das ist einzigartig in der Region. Der witzige Wettbewerb, bei dem unter Kindern und Jugendlichen immer der beste Weitwerfer ermittelt wird, hat eigentlich einen christlich-symbolischen Hintergrund. So steht das Ei einerseits für den Tod Christi, leblos und kalt wie ein Grab. Anderseits ist es auch ein Zeichen der Wiedergeburt, des Lebens und der Fruchtbarkeit.

Der hiesige Weitwurf-Brauch, bei dem sich rund 150 Athleten und Familienangehörige auf der Sportplatz-Wiese einfanden, kennt nur Gewinner. Schokohasen gibt es für alle, die goldenen für die Sieger in der jeweiligen Altersgruppe. Selbst die Raben (schwäbisch: Grabben) gehen nicht leer aus, sie bekommen die Reste der hartgekochten Eier, die auf dem Grün zerborsten sind. Weswegen Gips- und Stopfeier nicht als Wettkampfutensilien zugelassen sind. (GEA)