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Immense Schäden bei Erdbeben vor 40 Jahren

Vor 40 Jahren bebte die Erde in der Region

Trümmer auf der Hohenzollernburg nach dem Erdbeben von 1978. FOTO: PRIVAT
Trümmer auf der Hohenzollernburg nach dem Erdbeben von 1978. FOTO: PRIVAT
Trümmer auf der Hohenzollernburg nach dem Erdbeben von 1978. FOTO: PRIVAT

MÖSSINGEN/ALBSTADT. Die Wunden des Luftkrieges mit seinen Bombenangriffen schienen längst vergessen. Aber an jenem Sonntagmorgen des 3. September 1978, heute vor genau 40 Jahren, kam der Schrecken zurück: Fast eine halbe Minute lang bebte um 6.08 Uhr unter der Zollern-alb die Erde. Tausende von Gebäuden wurden beschädigt. Mit einer Stärke von 5,7 auf der Richter-Skala war es das bis heute folgenreichste in Deutschland gemessene Erdbeben.

Die Erschütterungen richteten in und bis zu 50 Kilometer um Albstadt immense Schäden an. Die Wasser- und Stromleitungen waren unterbrochen. Etwa 11 500 Gebäude wurden teils schwer beschädigt. Der Schaden belief sich auf die damals gigantische Summe von 275 Millionen Mark. Zwei Dutzend Menschen erlitten Verletzungen, fatalerweise während den Aufräumarbeiten, als gegen 11 Uhr ein starkes Nachbeben die instabil gewordenen Wände, Decken und Dachstühle einstürzen ließ und die Helfer verletzten.

Statistisch ist Beben überfällig

Rund ums das Ebinger Epizentrum wurden Tausende aus dem Schlaf gerissen. Auch in Mössingen wurden 50 Häuser, in Trochtelfingen zum Beispiel das Schloss beschädigt; sechzig Nachbeben wurden gemessen, Katastrophenalarm ausgelöst. 80 Feuerwehren aus dem ganzen Land leisteten Hilfe. Und doch hätte es schlimmer kommen können. Nicht auszudenken, wenn die Erde an einem belebten Werktag gebebt hätte.

Die Angst bleibt. Immer wieder kommt es in der »tektonischen Schwächezone«, die fünf bis zehn Kilometer unter der Zol-lernalb liegt, zu verheerenden Beben: 1978, 1943 und 1911. Statistisch ist das Nächste längst überfällig. (mey)