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Hilfstransport von Gomaringen zu den ukrainischen Geflüchteten in Polen

Medikamente, medizinische Ausrüstung, Hygieneartikel und haltbare Lebensmittel: Eine Kolonne mit Hilfsgütern ist von Gomaringen nach Polen gestartet.

In der Lagerhalle sortierten Helfer die Sachen. FOTOS: STRAUB
In der Lagerhalle sortierten Helfer die Hilfsgüter. Foto: Andreas Straub
In der Lagerhalle sortierten Helfer die Hilfsgüter.
Foto: Andreas Straub

GOMARINGEN. Ein Auto nach dem nächsten fuhr am Samstag auf dem Gelände der Firma Emis im Gomaringer Gewerbepark Unipro vor. Draußen wurden Spenden gesammelt, in der Lagerhalle sortierten Helfer die Sachen. Sie waren konzentriert und emsig bei der Arbeit. Und ein Transporter nach dem nächsten wurde vollgeladen. Am gestrigen Sonntag startete die Kolonne ihren Weg nach Chelm, einer polnischen Stadt unweit der ukrainischen Grenze.

Initiiert hatte die Aktion Kevin Zwietasch. »Ich habe diese schrecklichen Bilder gesehen und gleich gedacht, da muss man etwas machen«, sagt der Vertriebsleiter bei Emis. Sein Kumpel Stefan Grauer aus Stockach ist für eine Metzgerei im Schwarzwald tätig und hat von dort aus eine ähnliche Aktion gestartet. Zusammengekommen sind zehn Transporter, teils mit Anhänger und ein 40-Tonner voller Spenden.

Kevin Zwietasch:  »Ich habe diese schrecklichen Bilder gesehen und gleich gedacht, da muss man etwas machen«
Kevin Zwietasch: »Ich habe diese schrecklichen Bilder gesehen und gleich gedacht, da muss man etwas machen« Foto: Andreas Straub
Kevin Zwietasch: »Ich habe diese schrecklichen Bilder gesehen und gleich gedacht, da muss man etwas machen«
Foto: Andreas Straub

»Gebraucht werden vor allem Medikamente und medizinische Ausrüstung, Hygieneartikel und haltbare Lebensmittel«, sagte Zwietasch. Nicht nötig ist hingegen Kleidung.

»Für uns war gleich klar, dass wir helfen«, sagte eine Frau aus Ofterdingen. Sie spendete neben Hygieneartikeln auch Geld. »Das hilft momentan am besten.« Solidarität in einer solchen Situation sei für sie selbstverständlich.

Bekannt gemacht haben Grauer und Zwietasch die Aktion vor allem über Social Media. Neben vielen Privatleuten seien auch Unternehmer mit Geldspenden und Gemeinden auf sie zugekommen. »Wir sind selbst von der Resonanz völlig überrascht«, sagte Zwietasch.

Die Transportfahrzeuge wurden sorgfältig beladen.
Die Transportfahrzeuge wurden sorgfältig beladen. Foto: Andreas Straub
Die Transportfahrzeuge wurden sorgfältig beladen.
Foto: Andreas Straub

Auch viele Freiwillige fanden sich rasch. »Wir sind inzwischen 24 Fahrer, sodass wir immer mindestens zu zweit in jedem Transporter sind«, sagte Zwietasch. Er rechnet mit mindestens 13 Stunden Fahrt, was sich allerdings durch Staus und rationierten Sprit verlängern kann. Sie laden die Hilfsgüter ab und nehmen möglicherweise auch Geflüchtete mit. Das muss sich allerdings vor Ort zeigen. »Die Situation ändert sich momentan sehr schnell«, so Zwietasch. Anfangs war ihm mulmig zumute. Da ging er davon aus, alleine zu fahren. Inzwischen ist ein ganzes Team zusammengekommen, und Zwietasch sagt: »Ich habe keine Angst mehr.« (GEA)