Logo
Aktuell Ausbildung

Hebammen studieren jetzt in Tübingen

Auf dem Campus für Gesundheitswissenschaft studieren ab dem Wintersemester 90 Erstsemester.

Schwangerschaft
Eine Hebamme tastet den Bauch einer Frau ab, die im Neunten Monat schwanger ist. Foto: Caroline Seidel/dpa
Eine Hebamme tastet den Bauch einer Frau ab, die im Neunten Monat schwanger ist. Foto: Caroline Seidel/dpa

TÜBINGEN. Helfende Berufe im Sektor Gesundheit werden aufgewertet. 30 Studierende der Pflege und 60 Studierende der Hebammenwissenschaft starten nun erstmalig auf dem Campus für Gesundheitswissenschaften Tübingen-Esslingen zum Wintersemester.

In der Hebammenwissenschaft erfolgt das Studium in Tübingen. In beiden Studiengängen stellt dies eine historische Zäsur in der Qualifikation beider Berufsgruppen dar, denn erst seit diesem Jahr ist die Qualifikation der Pflege beziehungsweise Hebammen als Studium gesetzlich verankert. »Bisherige Studiengänge in diesen Gesundheitsfachberufen hatten Modellcharakter und bereiteten den Weg für den längst überfälligen Schritt in die Akademisierung der Gesundheitsfachberufe«, heißt es in einer Pressemitteilung. Somit wird das Studium zur Regel anstatt zum Ausnahmefall – so wie es in vielen anderen Ländern in Europa und Übersee bereits der Fall ist. Personen, die sich für diese Bachelorstudiengänge entscheiden, können diese Berufe auf akademischem Bildungsniveau erlernen und erfahren dabei vom ersten Semester an eine konsequente Praxisorientierung.

Die jungen Leute lernen im Studium teamorientierte Zusammenarbeit und sind so »optimal auf die Herausforderungen in der Versorgung von Patienten vorbereitet«, sagt Stephan Zipfel, Prodekan für Lehre der Fakultät.

Der Bedarf an akademisch gebildetem Pflegepersonal wird künftig noch mehr steigen, so die Einschätzung der Studiendekanin Astrid Elsbernd: "Um pflegerisch angemessen helfen zu können, braucht es heute ein enorm fundiertes Wissen in vielen unterschiedlichen Bereichen.

Erfahrungen aus dem Ausland hätten gezeigt, dass die Möglichkeit, Pflege zu studieren, den Beruf für junge Frauen und Männer attraktiver macht und die Disziplin vorantreibt", ergänzt Cornelia Mahler, Studiendekanin Pflege. "Angesichts der aktuellen Situation und der Systemrelevanz des Berufs ist eine Qualifikation in der Pflege ein zukunftsträchtiger, krisensicherer Beruf."

Im Unterschied zur Pflege, in der es neben der akademischen Ausbildung auch weiterhin eine Berufsausbildung zur Pflegefachkraft geben wird, werden Hebammen ab 2023 ausschließlich durch ein Studium ausgebildet. »Hebammenausbildung in Deutschland und in Europa wird zukünftig ein vollständiger akademischer Ausbildungsweg sein, wie dies für andere Gesundheitsberufe selbstverständlich ist«, sagt die Leiterin des Studiengangs, Claudia Plappert. (GEA)