TÜBINGEN. So viele Wohnungen wie 2017 hat die Gesellschaft für Wohnungs- und Gewerbebau Tübingen (GWG) noch nie fertiggestellt: 173 Mal hat sie Schlüssel an neue Mieter oder Eigentümer übergeben. Die Jahresbilanz zeigt nach einer Mitteilung des Unternehmens auch an anderen Stellen Spitzenzahlen: Mit 3,29 Millionen Euro hat die GWG ihren bislang höchsten Jahresüberschuss erwirtschaftet – Geld, welches sie jetzt auch braucht, um ihr neues Wohnbauprogramm »Wohnen für alle« vorantreiben zu können.
Laut Geschäftsführer Uwe Wulfrath und Stellvertreter Paul Schmid gab es ein Plus bei den Mieteinnahmen. Diese betrugen 16,4 Millionen Euro nach 15,5 Millionen im Jahr 2016 und 14,8 Millionen im Jahr 2015. Dieser Anstieg hat zwei Ursachen. Zum einen steigt die Zahl der Wohnungen im GWG-Besitz stetig, zum anderen wurde die Qualität der älteren Bausubstanz stark verbessert. Immer mehr GWG-Wohnungen sind frisch saniert.
Mit ihrem vor zehn Jahren gestarteten Modernisierungsprogramm hat die GWG Tübingen inzwischen fast 75 Prozent ihres Wohnungsbestands so überarbeitet, dass sie auf einem ähnlichen Niveau wie Neubauten liegen. Nach wie vor achtet die GWG darauf, Mieten niedrig zu halten. GWG-Mieter zahlen im Durchschnitt etwa 25 Prozent weniger als die ortsübliche Vergleichsmiete von Tübingen.
»Die GWG ist für Tübingens Entwicklung wichtig, weil sie hilft, Druck aus unserem Wohnungsmarkt zu nehmen«, sagt OB Boris Palmer, der Aufsichtsratsvorsitzende. Sie wird auch in den kommenden Jahren bezahlbaren Wohnraum in Tübingen schaffen. Die Planungen für 500 neue Wohnungen sind bereits angelaufen, erste Neubauprojekte kommen am Hechinger Eck, in der Eugenstraße und der Sieben-Höfe-Straße. »Mehr Wohnraum, das ist jetzt unser erklärtes strategisches Ziel«, so Palmer. »2017, im ersten Schritt, haben vor allem Flüchtlinge davon profitiert. In den kommenden Jahren werden es breitere Schichten der Bevölkerung sein.« (pm)