Der in einem Parteiordnungsverfahren getroffene Vergleich zwischen Palmer und seiner Partei sah lediglich die Aufnahme von Gesprächen im kommenden Jahr vor. Nach dem deutlichen Wahlsieg Palmers als unabhängiger Kandidat bei der Oberbürgermeisterwahl in Tübingen sprachen sich mehrere Politiker des Realo-Flügels für eine Annäherung zwischen der Partei und dem streitbaren Politiker aus - etwa Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Finanzminister Danyal Bayaz.
Palmer war am vergangenen Sonntag mit 52,4 Prozent der Stimmen für weitere acht Jahre als OB im Amt bestätigt worden. Der 50-Jährige war als unabhängiger Kandidat angetreten, weil seine Mitgliedschaft bei den Grünen bis Ende 2023 wegen Streitereien um Tabubrüche und Rassismusvorwürfe ruht.
Bei den Parteilinken auf Bundesebene erntet man derzeit dagegen meist nur Augenrollen, wenn der Name Palmer fällt. Nach seiner Wiederwahl wollten sich die meisten von ihnen öffentlich gar nicht dazu äußern. Dabei soll Palmer die Hand ausgestreckt haben in Richtung einiger führender Parteifunktionäre. Ob es mit der Annäherung am Ende etwas werde, hänge aber davon ab, ob er sich auch künftig so zurückhaltend verhalte wie zuletzt im Wahlkampf oder nicht, hieß es aus dem Landesverband. (dpa)