GOMARINGEN. Mitte Juni erst wurden die ersten Schaufeln beim Spatenstich für das neue Kinderhaus in der Mozartstraße in den Boden gerammt. Am Mittwoch konnte bereits Richtfest gefeiert werden. »Wir reden nicht nur über Kinderbetreuung, wir handeln auch«, sagte Bürgermeister Steffen Heß. Zwar stehe man jetzt noch vor dem Rohbau, zum Kindergartenjahr 2019/20 könnten darin aber bereits die unter Dreijährigen eine kleine Safari auf dem Weg zur Toilette erleben.
1 000 Quadratmeter stehen zukünftig dort für insgesamt 50 Kinder zur Verfügung. Zusammen mit dem Kindergarten in der Haydnstraße habe man dann einen großen »Kindercampus« für 100 Kinder mit einer tollen Lage am Bolzplatz und nahe der Wiesaz, so Heß. 3,7 Millionen Euro kostet das neue Kinderhaus. Eine »Investition, die nicht unerheblich ist«. Allerdings ginge es darum, dass Familienfreundlichkeit nicht nur ein Schlagwort sei, sondern gelebt werde. Für die Eltern gab Heß noch den kleinen Hinweis, dass das Kinderhaus auch sehr gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad über das »Wiesazbrückle« erreichbar sei.
Gleiche Entwicklungschancen
Der Bundestagsabgeordnete Martin Rosemann (SPD) betonte, wie wichtig eine gute Kinderbetreuung sei. Es handle sich um eine Zukunftsaufgabe, gleiche Entwicklungschancen zu gewährleisten. Von der Bundesregierung gebe es deshalb 5,5 Milliarden Euro für die Länder. Allerdings läge es in der Hand des Landes, die Gelder zu verteilen. Ihm sei es zudem wichtig, dass diese Mittel nicht nur auf vier Jahre beschränkt seien. Der Landtagsabgeordnete Thomas Poreski (Grüne) hob hervor, das Land investiere inzwischen 800 Millionen Euro in die Kinderbetreuung, während es 2011 nur 100 Millionen Euro waren. In Zukunft will er auch die Betreuer in Sachen Bürokratie entlasten. Mit Dingen, die »an Schulen selbstverständlich sind«.
»Fortschritt und Zukunft«, dafür steht für Hans-Erich Messner, Erster Landesbeamte des Kreises Tübingen, das Richtfest des Kinderhauses. »Hier wird eine positive Basis gelegt für Kinder in Gomaringen«, einer »attraktiven und entwicklungsfreudigen Gemeinde«. Architekt Ralf Straub verkündete: »Es läuft wie geschmiert«, sodass man im Kosten- und Zeitrahmen bleibe. (mas)